Mit ihrem Upcycling-Projekt „In search of fulfillment“ machen Lisa D. und Wilfried Prantner auf dem Grazer Mariahilferplatz Station. Es soll für die Umweltverschmutzung und Überproduktion bei sogenannter fast fashion sensibilisieren.
Der Lkw steht symbolisch für die Unmengen an Alttextilien, die dank der Überproduktion von Europa aus nach Afrika verkauft oder verschenkt und dort entsorgt werden. Pro Sekunde wird etwa eine Lkw-Ladung Alttextilien an den Stränden Ghanas abgeladen, damit wird nicht nur die Lebensgrundlage der Menschen vor Ort vernichtet, die Transporte schädigen auch das Klima und die Umwelt hierzulande.
Gegen das schnelle Glück der „fast fashion“ kämpfen Lisa D. und Wilfried Prantner mit ihrem Verein „Bis es mir vom Leibe fällt“ schon seit vielen Jahren an. Mit ihrem jüngsten Projekt „In search of fulfillment“ machen sie nun in Graz Station. Auf dem Mariahilferplatz steht bis Ende Mai ein Lkw-Gerüst, das von Teppichen und Planen umhüllt wird, die vor Ort aus alten T-Shirts und Kleidungsstücken unter Anleitung von Experten und Expertinnen gewebt oder getuftet werden. So will man auf die vielfältigen Probleme bei Herstellung und Logistik verweisen.
Doch das Projekt beschränkt sich nicht auf die Sattelschlepper-Skulptur, es gibt auch eine Kleider-gegen-Mitarbeit-Tauschbörse, einen Pop-up-Store im Lendhafen, Performances von Rimini-Protokoll und den Radikalen Töchtern sowie ein eigenes Diskursprogramm von 23. bis 27. Mai.
Ein Thema, das uns alle angeht
Wie sehr die Schattenseiten der Überproduktion uns alle angehen, zeigt die breite Unterstützung für das Projekt, nicht nur seitens der Politik, sondern auch großer Festivals und Kulturveranstalter wie Elevate, Diagonale, Designmonat, DramatikerInnenfestival, steirische Kulturinitiative, Institut für Kunst im öffentlichen Raum, Kunsthaus und vielen anderen mehr.
Kulturstadtrat Günter Riegler brachte es bei der Eröffnung auf den Punkt: „Hier gibt es nicht einen Schuldigen, wir alle haben mit unserem Konsumverhalten zu diesem Problem beigetragen.“ Jetzt können wir alle ein wenig zur Verbesserung der Lage beitragen. Wie das geht, erfährt man bis Ende Mai am Grazer Mariahilferplatz oder hier.
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