Laut Medienbericht

Türkei mischt sich erstmals in Kämpfe in Syrien ein

Ausland
13.10.2012 08:43
Die Türkei dürfte erstmals in den syrischen Bürgerkrieg eingreifen. Der türkische Fernsehsender ntvmsnbc meldete am Freitagabend, die türkische Luftwaffe habe mit Kampfjets Bombardements der syrischen Luftwaffe auf die syrische Grenzstadt Asmarin flankiert. Zwei F-16-Jets der türkischen Luftwaffe flogen demnach Warnmanöver an der Grenze. Zuvor hatte die Türkei an der Grenze militärisch aufgerüstet.

Laut der türkischen Zeitung "Hürriyet" ist an der Grenze zu Syrien militärisch massiv aufgerüstet worden. Die türkischen Vorbereitungen für eine etwaige Intervention im Nachbarland liefen auf Hochtouren, meldete die Zeitung unter Berufung auf Militärkreise.

Die Militärstrategen seien zu dem Schluss gekommen, dass sich die relativ flache Grenzgegend um die Stadt Akcakale, die vergangene Woche von Syrien aus beschossen wurde, für einen Panzerangriff eignen würde. Erste Stellungen seien bereits ausgehoben worden. Laut "Hürriyet" sehen die Überlegungen vor, einen Panzereinsatz durch Luftangriffe auf syrische Stellungen vorzubereiten, weswegen bei der Luftwaffe weiterhin mobilisiert werde.

Hinweise auf militärische Güter in Airbus verdichten sich
Indes verdichteten sich am Freitag die Hinweise, dass an Bord des in Ankara gestoppten syrischen Airbus' (siehe Infobox) tatsächlich militärische Fracht war. Dem türkischen Regierungschef Recep Tayyip Erdogan zufolge enthielt die beschlagnahmte Fracht des Flugzeugs ja "Munition" und militärische Ausrüstung. Ein russischer Rüstungshersteller habe diese an das Verteidigungsministerium in Damaskus schicken wollen, sagte Erdogan am Donnerstag. Die syrische Führung bestritt dies vehement und bezichtigte den türkischen Ministerpräsidenten der Lüge. Die Regierung in Ankara zog am Freitag einen NATO-Waffenexperten hinzu, um die Fracht zu untersuchen. Es soll geprüft werden, ob unter den beschlagnahmten Materialien Teile sind, die zu Raketensprengköpfen zusammenmontiert werden können.

Die regierungsnahe Zeitung "Yeni Safak" berichtete von zwölf Raketenteilen, die an Bord gefunden worden seien. In Russland seien die militärischen Güter auf dem Luftwaffenstützpunkt Tula, 200 Kilometer von Moskau entfernt, geladen worden. Erst danach habe die Maschine in Moskau Passagiere an Bord genommen.

Auch russische Quellen lieferten am Freitag Hinweise auf militärisches Ladegut: In der Maschine befanden sich nach Informationen der Zeitung "Kommersant" allerdings keine Munition, sondern Radaranlagen für die syrische Raketenabwehr. Wie die Zeitung in ihrer Freitagsausgabe unter Berufung auf Quellen in der russischen Waffenexportindustrie berichtet, waren die Radar-Geräte in zwölf Kisten enthalten, wie auch im türkischen Bericht.

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