Projekt Stratos

Felix Baumgartner: “Drückt mir weiter die Daumen!”

Österreich
10.10.2012 19:00
Fünf Jahre Vorbereitung, mindestens 50 investierte Millionen eines Energydrink-Riesen, angeblich mehr als zwei Milliarden Live-Zuseher im Web und TV - und dann: nichts. Der Salzburger Extremsportler Felix Baumgartner und sein Projekt-Stratos-Team sind am Dienstag in Roswell im US-Bundesstaat New Mexico an einer Windhose gescheitert (siehe auch Story in der Infobox). Baumgartner lässt sich davon aber keineswegs verunsichern: "Wir drücken den Reset-Knopf - drückt ihr mir die Daumen!"

Es sei ein "Dust devil", eine Art Wirbelwind, gewesen, der dem Projekt Stratos - also Baumgartners Sprung aus der Stratosphäre, bei dem vier Weltrekorde gebrochen bzw. aufgestellt werden sollen - am Dienstagabend einen Strich durch die Rechnung gemacht habe, postete Baumgartner Mittwoch früh auf seiner Facebook-Seite. Alles habe perfekt angefangen, so der 43-jährige Salzburger. "Ich saß bereits in meiner Kapsel und war bereit abzuheben, und dann killte ein Dust devil den Ballon", so Baumgartner vor seinem Aufruf, ihm beim nächsten Versuch die Daumen zu halten.

Zuvor hatte der Extremsportler in einem Statement gemeint: "Ich war ehrlich gesagt total enttäuscht, aber solange wir noch Ersatzballons und Möglichkeiten für weitere Versuche haben, bin ich zufrieden." Und: "Ich bin bereit, wann auch immer. Ich will die Schallmauer durchbrechen, egal was es kostet."

Kein Start am Donnerstag
Wann nun wirklich der "Reset-Knopf" gedrückt wird, ist weiterhin unklar. Angepeilt war zunächst noch der Donnerstag, doch das Wetter werde auch da nicht mitspielen, hieß es am frühen Mittwochabend. Man suche jedenfalls weiter nach möglichen späteren Terminen für einen Launch - die Zeitspanne dafür reiche bis November. Das nächste Wetterfenster für Baumgartner öffnet sich voraussichtlich diesen Sonntag.

Abstimmung in der Infobox: Glaubst du, dass Felix Baumgartner den Stratos-Sprung noch schafft?

Nach außen hin ist man mittlerweile wieder optimistisch beim Stratos-Team - allerdings war am Dienstagabend nicht nur Baumgartner die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. "Ich kann mich in Felix hineinversetzen, was er jetzt durchmacht", erklärte der technische Leiter des Projekts, Art Thompson. "Wir wissen, dass das Unterfangen dieses Mal schwieriger ist, weil der Ballon wesentlich größer ist (als bei den Testsprüngen zuvor, Anm.)." Der nun verwendete Ballon könne jedenfalls nicht mehr für einen erneuten Versuch verwendet werden. Am Ballon-Vorrat wird die Mission aber sicherlich nicht scheitern - es gibt einen Ersatzballon vor Ort, und auch ein weiterer könne herangeschafft werden.

Je später, desto schwieriger
Enttäuscht zeigte sich am Dienstagabend auch Stratos-Meteorologe Don Day. "Natürlich ist man emotional involviert, wenn man so lange Teil eines Teams ist." Dass ein Sprung aus Sicherheitsgründen abgebrochen werden muss, sei "Teil des Prozesses". "Wir waren nicht sicher, ob der Wind weniger wird", ergänzte Thompson. Der Ballon hätte sich verdreht, da wäre eine bemannte Fahrt nicht möglich gewesen. In den Herbst hinein werde es eben immer schwieriger.

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