Österreich an Spitze

Ewigkeits-Chemikalien belasten unsere Lebensmittel

Österreich
27.02.2024 10:57

Rund 15 Prozent des in der EU angebauten Obst und Gemüses enthalten Pestizidrückstände aus der Gruppe der PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen), auch bekannt als Ewigkeits-Chemikalien. Der Anteil dieser für Gesundheit und Umwelt problematischen Stoffe hat sich in nur einem Jahrzehnt nahezu verdreifacht. 

Dies ergab die Auswertung von über 270.000 Pestizid-Datensätzen „Unsere Ergebnisse geben Anlass zu ernster Sorge für die Umwelt und die menschliche Gesundheit. Doch während für Lebensmittelkontaktmaterialien, Textilien und andere Konsumgüter EU-weite PFAS-Gruppenverbote in Aussicht gestellt wurden, ist der Umstand, dass große Mengen von Ewigkeits-Chemikalien auch als Pestizide in die Umwelt und in den menschlichen Körper gelangen, nur wenig bekannt“, erklärt Helmut Burtscher-Schaden, GLOBAL 2000 Umweltchemiker. 

Anteil von PFAS-belastetem Obst- und Gemüse verdreifacht
Zwischen 2011 und 2021 hat sich der Anteil von PFAS-belastetem Obst- und Gemüse von unter sechs Prozent auf rund 15 Prozent nahezu verdreifacht. Die stärkste Zunahme zeigen Erzeugnisse aus Österreich mit einem Anstieg um das Siebenfache bei Obst und um das 33-fache bei Gemüse.

Erdbeeren, Gurken und Äpfel besonders belastet
Auch in absoluten Zahlen liegt Österreich mit 25 Prozent - zusammen mit Holland und Belgien, je 27 Prozent - im negativen Spitzenfeld. In Österreich am häufigsten mit PFAS belastet waren heimische Erdbeeren (70 Prozent), gefolgt von Gurken (39 Prozent) und Äpfeln (38 Prozent).

Salomé Roynel, Studienkoordinatorin: „Wenn man sich die am häufigsten nachgewiesenen PFAS-Pestizide genauer ansieht, sind die Beweise für ihre Persistenz in der Umwelt und ihre Toxizität für den Menschen gut dokumentiert. Dazu zählen insbesondere Risiken für ungeborene Kinder, Hirnschäden, hormonelle Störungen und Krebs

PFAS in Muttermilch nachgewiesen
In österreichischen Mutter-Kind-Untersuchungen wurden PFAS in allen Testpersonen im Blutserum, Plazenta oder Muttermilch nachgewiesen. Besonders besorgniserregend ist, dass in den Jahren 2010 bis 2012 nahezu ein Drittel der Mütter PFAS-Konzentrationen über den derzeitigen gesundheitsbezogenen Richtwerten im Blut aufwiesen.

37 Ewigkeits-Pestizide derzeit EU-weit zugelassen
Im Rahmen des European Green Deal hat sich die Europäische Union verpflichtet, PFAS-Chemikalien im Einklang mit ihrem Ziel einer schadstofffreien Umwelt schrittweise zu verbieten. Derzeit sind 37 Pestizidwirkstoffe (das sind 16 Prozent aller zugelassenen synthetischen Pestizide) in der EU zugelassen, die als PFAS eingestuft wurden.

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