Grazer rotor

Tiere kämpfen mit allen Mitteln um ihr Überleben

Steiermark
28.04.2024 12:00

Der Umgang des Menschen mit der Natur beschäftigt das Kunstzentrum rotor in der Grazer Volksgartenstraße 6a nun schon seit einiger Zeit. In der aktuellen Ausstellung „In Situ“ geht es um nichts Geringeres als den Überlebenskampf bedrohter Arten.

Die Verantwortung des Menschen für das immer massiver werdende Artensterben steht außer Diskussion. Und trotzdem leben wir, als gäbe es kein Morgen. „Wenn die Menschheit sich nicht sehr viel mehr Wissen über die globale Biodiversität aneignet und sich nicht schnell dazu entschließt, sie zu schützen, dann werden wir schon bald die meisten Arten, aus denen sich das Leben auf der Erde zusammensetzt, unwiederbringlich verlieren“, sagt dazu der Biologe Edward O. Wilson.

Schau im Zeichen der Fledermaus
In der aktuellen Ausstellung des rotor, die der „Großen Hufeisennase“, einer Fledermausart, die nur noch im Grazer Schloss Eggenberg brütet, gewidmet ist, setzen sich elf Künstlerinnen und Künstler mit dieser Thematik auseinander – höchst unterschiedlich und dabei höchst eindringlich. Die Schau ist zugleich die Fortsetzung der von den rotor-Chefs Anton Lederer und Margarethe Makovec in Sarajevo realisierten Ausstellung „Ex Situ“, die den bedrohten „Bosnischen Bergmolch“ zum Thema hatte.

Im rotor wird man gleich von den Überbleibseln einer Demo empfangen, auf Schildern fordern bedrohte Tiere ihre Rechte ein. Nada Prlja verleiht ihnen so eine Stimme. Sie gestaltet auch das Fenster zum Hof mit dem bedrohten Lebensraum der Mantelschnecke. Daneben regen Adrienn Újházi und Nemanja Milinković mit ihren aus organischen Materialien bestehenden Objekten zum Nachdenken über die Ausbeutung der Natur an. Und Ralo Mayer wandelt auf den Spuren der von den Nazis zerstörten Experimente Paul Kammerers an der Biologischen Versuchsanstalt in Wien.

Weiter geht es mit den feinsinnigen Naturarbeiten von Anita Fuchs, die in ihren ökologischen Kreislauf die Fledermaus miteinbezieht, und Irena Lagator Pejovićs vergoldeten Baumwollfäden, die wie ein organisches Konstrukt anmuten. Lamija Čehajić macht mit ihren Exponaten tierische Lebenswelten nahbar, während Teuta Gatolin eine poetische ökologische Erzählweise zur Überwindung des Kapitalozäns entwickelt.

Von Fischen und Katzen
In Driant Zenelis Video wird die Geschichte der in der albanischen Diktatur ermordeten Fisch-Expertin Sabiha Kasimati in mythologischer Überhöhung mit einer Unterwasserwelt aus Pappmaché, Ton und Robotik erzählt. Dardan Zhegrova wiederum unterlegt den tödlichen Sturz seiner Katze vom Balkon mit einem Zitat von Virginia Woolf: „Jemand muss sterben, damit der Rest von uns das Leben mehr wertschätzt.“

Im Café schließlich zeigt Darko Aleksovski potenzielle Lebensräume, während Oliver Ressler gewohnt klar formuliert: „Property Will Cost Us the Earth (Eigentum wird uns die Erde kosten).“

Zu sehen ist die augenöffnende Ausstellung noch bis zum 18. Mai.

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