Morgen jährt sich der folgenschwere Unfall im Atomkraftwerk Tschernobyl zum 38. Mal. Angesichts der Ausbaupläne nahe an unseren Grenzen warnt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner vor einer gefährlichen Renaissance der Kernkraft und plädiert für eine Energiewende.
Am 26. April 1986 wurde das bisher finsterste Kapitel der Nutzung von Kernenergie in Europa aufgeschlagen. Um 1.23 Uhr explodierte ein Reaktorblock des Kernkraftwerks Tschernobyl, eine radioaktive Wolke senkte sich über weite Teile des Kontinents – auch Niederösterreich war vom Fallout betroffen.
Gefahr über Generationen
„Gerade der morgige Jahrestag dieser Katastrophe sollte Mahnung sein, dass Atomkraft nicht die Energiezukunft sein kann“, erklärt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Abgesehen von den enormen Gefahren bei Unfällen wie in Tschernobyl produziere die Kernspaltung Abfälle, deren Lagerung über viele Generationen problematisch sei.
Atommeiler nahe an NÖ
In diesem Lichte seien die Ausbaupläne der Kernkraftwerke Dukovany und Temelin in Tschechien nahe an Niederösterreich klar abzulehnen: „Die Atomkraft darf keine Renaissance erfahren, schon gar nicht mitten im Herzen Europas“, betont Mikl-Leitner.
AKW im Kampfgebiet
Mit großer Sorge blickt sie auch auf das AKW Saporischschja, das im russischen Angriffskrieg auf die Ukraine bereits öfter ins Zentrum von Kampfhandlung geraten ist: „Dort sieht man deutlich, welch große Gefahren von Atommeilern ausgehen.“ Mikl-Leitner zieht daraus einen ganz klaren Schluss: „Die Zukunft gehört nachhaltig produzierter Energie.“
Energiewende bringt Sicherheit
Darin weiß sich die Landeshauptfrau einer Meinung mit ihrem Stellvertreter und Parteifreund Stephan Pernkopf. „Für uns in Niederösterreich ist klar, dass Atomstrom keine Zukunft hat“, bekräftigt auch er. Daher setzt man zwischen Enns und Leitha seit Jahren auf die Energiewende und ist bereits jetzt das Bundesland mit dem meisten Strom aus erneuerbaren Energien.
Wasser, Wind und Sonne
„Niederösterreich ist also die Ökostrom-Lokomotive Österreichs!“ Wasser-, Wind- und Sonnenkraft sind die Säulen, auf denen die Energiezukunft Niederösterreich ruht, sagt Pernkopf: „So schonen wir Umwelt und Klima. Und werden unabhängig von Energie-Importen aus anderen Staaten.“ Staaten, die trotz Tschernobyl auf Atomkraft setzen.
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