Das Budget bei der Österreich-Premiere eines Turniers der höchsten Kategorie (5 Sterne) beträgt rund 2,5 Millionen Euro. Alleine an Preisgeld werden für alle Bewerbe - es gibt auch ein Dressur-Turnier und ein Zwei-Sterne-Springturnier - insgesamt 600.000 Euro ausgeschüttet. Auf den teils überdachten Tribünen finden 4.000 Besucher Platz. Deren Zahl hat man beim Debüt vorsichtig budgetiert. "Mit 5.000 Zuschauern kommen wir mit einem blauen Auge davon", erklärte Mitveranstalter Jörg Domaingo. Bei den Eintrittspreisen (59,50 bzw. 80 Euro) bewege man sich im Mittelfeld der zwölf Veranstalter der Global Champions Tour (GCT).
Showprogramm soll Veranstaltung abrunden
Show und Party kommen zudem nicht zu kurz. Das Showprogramm beinhaltet täglich Darbietungen der Working Equitation (Weltmeister Pedro Torres mit seinem Lusitano), der Freiheits-Dressur und einen Pas de Deux mit dem Para-Reiter Thomas Haller. Die Einnahmen einer Charity-Aktion stellen die Veranstalter dem Schottenhof zur Verfügung, wo integratives Voltigieren und Reiten für benachteiligte Kinder angeboten wird. Am Freitag und am Samstag sind nach dem Sportprogramm Partys im Arkadenhof des Rathauses angesetzt, am Freitag in Tracht, am Samstag ein Clubbing.
Wien ist die vorletzte Station der GCT und erlebt auch ein spannendes Rennen zwischen den Besten der Serie, der Vorjahrs-Gewinnerin Edwina Tops-Alexander (AUS/196 Punkte) und dem Weltranglisten-Ersten Rolf-Göran Bengtsson (SWE/191) um den mit 300.000 Euro dotierten Gesamtsieg.
Schweizer Olympiasieger kommt mit Nino des Buissonets
London-Triumphator Guerdat kommt mit seinem Gold-Pferd von London, dem elfjährigen Nino des Buissonets, nach Österreich. Der 30-jährige Weltranglisten-Dritte hat noch nie einen GCT-Bewerb gewonnen. Gelingt es in Wien, würde sich ein Kreis schließen, denn der Westschweizer aus dem Jura hat 1998 als 16-jähriger in der Wiener Stadthalle seinen ersten internationalen Sieg gefeiert. Seither kamen rund 80 Erfolge hinzu.
Rot-weiß-roter Routinier Simon hält sich zurück
Hugo Simon, der zweite Routinier des heimischen Springreitens, bremst hingegen seinen stets großen Ehrgeiz selbst. Sein erst achtjähriger C.T. habe derart schwierige Parcours noch nicht absolviert. "Meine Chancen wären gering, ich hätte zu viel aus ihm herausholen müssen", sagte der 70-Jährige, der stattdessen im Zwei-Sterne-Turnier nach dem Sieg greift. "Aber das große Turnier werde ich mir anschauen", sagte Simon, "vielleicht bin ich ja nächstes Jahr dabei."
Sicher dabei, und das mit größeren Ambitionen, ist der Evergreen beim Wiener Pferdefest ab 8. November in der Stadthalle. Frühmanns Toppferd The Sixth Sense hat nach einer Verletzungspause zwar nicht das Niveau von 2006, als es zum weltweit besten Springpferd avanciert war, der Team-Olympia-Zweite von 1992 will aber dennoch versuchen, im Kreis der Elite gut mitzumischen.
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