Bei der AUA-Mutter Lufthansa fielen nach Unternehmensangaben ein Großteil der Kurz- und Mittelstreckenflüge sowie vereinzelt Langstreckenflüge aus. Auch elf Österreich-Flüge wurden annulliert. Der Flughafenbetreiber Fraport musste auf die Bremse treten und für gut 90 Minuten alle Starts von einem deutschen oder einem europäischen Flughafen mit Zielort Frankfurt stoppen. 26.000 Passagiere mussten am Boden bleiben, 190 Flüge fielen aus, wie ein Lufthansa-Sprecher bestätigte.
Ab Mittag entspannte sich die Lage wieder ein wenig. Die Lufthansa rechnete wegen des Ausstands jedoch mit Behinderungen auch nach dem Streikende. "Es ist davon auszugehen, dass es auch nach 13 Uhr Unregelmäßigkeiten geben wird", hatte ein Sprecher der Fluggesellschaft zu Mittag erklärt. "Wir versuchen aber, bis zum Ende des Tages alle Fluggäste an ihr Ziel zu bringen." Die Lufthansa bat ihre Gäste, sich über ihre Website über den aktuellen Status der Verbindungen zu informieren.
Deutsche Bahn setzt mehr Züge ein
Wegen des Streiks setzte die Deutsche Bahn am Freitag mehr Züge als sonst ein. Die Bahn hatte mit der Lufthansa ein entsprechendes Kooperationsangebot abgeschlossen. Passagiere des innerdeutschen Flugverkehrs konnten ihr elektronisches Ticket für die eingetragene Strecke online über die Lufthansa-Website, am Check-in-Automaten oder am Lufthansa-Schalter in einen Reisegutschein für die Bahn umwandeln lassen.
Die ausgegebenen Gutscheine berechtigen Fluggäste bei innerdeutschen Verbindungen zum direkten Einstieg in den Zug. Abweichend hiervon müssen die Bons bei internationalen Verbindungen vor Fahrtantritt in einem Deutsche-Bahn-Reisezentrum gegen eine Fahrkarte eingetauscht werden.
"Sehr bald weitere Streikmaßnahmen"
Die Gewerkschaft hatte am Dienstag nach dem Scheitern langwieriger Tarifverhandlungen den Streik ausgerufen, dem die Mitglieder schon im Voraus zugestimmt hatten. Die Gewerkschaft hatte zunächst nur das Kabinenpersonal in Frankfurt zum Ausstand aufgefordert - von einigen kleineren Aktionen und Warnstreiks in der Vergangenheit abgesehen war es der erste Arbeitskampf der Gewerkschaft. Das könnte sich nun ändern, betonte ein UFO-Sprecher: "Es werden sehr bald weitere Streikmaßnahmen stattfinden. Und zwar so lange, bis die Lufthansa sich eines Besseren besinnt."
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