Appell an Westen
Selenskyj: Zögern bei Militärhilfe „inakzeptabel“
Präsident Selenskyj hat das Zögern des Westens bei der Militärhilfe für die Ukraine nach dem russischen Luftangriff in Charkiw als inakzeptabel bezeichnet. Ein neues Flugabwehrsystem könnte die Lage fundamental verändern. Dankbarkeit äußerte er gegenüber Ländern, die nach Wegen suchen, der Ukraine zu helfen.
„Es ist völlig inakzeptabel, dass so viele Länder in der Welt noch immer darüber nachdenken, wie sie dem Terror entgegenwirken können, obwohl es nur ein paar politische Entscheidungen braucht.“ Eine stärkere Luftverteidigung für Charkiw und die gleichnamige Region sowie das Gebiet Sumy und die südlichen Regionen sei eine „absolut dringende Notwendigkeit“.
Die Ukraine fordert für einen besseren Schutz ihrer Städte vor russischen Angriffen fast täglich noch mehr Flugabwehrsysteme etwa vom US-Typ Patriot. Im US-Kongress kommt seit mehreren Monaten ein Hilfspaket für die Ukraine in Milliardenhöhe nicht vom Fleck.
„Widerliche russische Taktik“
Der Präsident erinnerte daran, dass am Donnerstag bei einem russischen Drohnenangriff auf ein Wohngebiet ein Mensch gestorben sei; als die Rettungskräfte eintrafen, habe es einen zweiten Luftschlag gegeben. Drei Nothelfer starben. „Das ist eine widerliche russische Taktik“, sagte Selenskyj.
In seiner Videoansprache sagte Selenskyj auch, dass sich die Lage am Boden stabilisiere. Es gelinge, die Besatzer an einem weiteren Vordringen zu hindern. „Angesichts des Mangels an Munition und der erheblichen Verlangsamung der Lieferungen sind diese Ergebnisse wirklich gut.“
Selenskyj sagte zudem, dass die Ukraine bei der Produktion von Drohnen und Mitteln der elektronischen Kriegsführung stärker werde. Gearbeitet werde auch an einem Raketenprogramm, um die Militärhandlungen der Streitkräfte in diesem Bereich zu stärken.
Angriffe auf Gesundheitshelfer
Im Ukraine-Krieg ist es laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) in den vergangenen Monaten zu zahlreichen Angriffen auf Gesundheitshelfer in Krankenwagen und bei anderen Gesundheitstransporten gekommen. Viele Notfallteams geraten entweder auf dem Weg zu einem Einsatz oder an ihren Stützpunkten unter Beschuss.
„Das ist ein erschreckendes Muster“
Laut WHO wurden im ersten Quartal 68 Angriffe auf Einrichtungen des Gesundheitswesens gezählt, davon hätten zwölf Attacken den Rettungsdiensten gegolten. Es seien vier Helfer verletzt und zwei getötet worden. „Das ist ein erschreckendes Muster“, sagte Emanuele Bruni, WHO-Vorfallmanager in der Ukraine. In den Monaten Jänner und März habe es fast einen Angriff pro Tag gegeben, meist unter Einsatz schwerer Waffen.










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