Für eine erfolgreiche Integration sind ausreichende Sprachkenntnisse wesentlich! Davon ist auch Tirols ÖGB-Vorsitzender Philip Wohlgemuth (SPÖ) überzeugt. Um das zu erreichen, fordert er die Implementierung von Sprachkursen, die künftig vermehrt und parallel zu anderen fachspezifischen Qualifikationsmaßnahmen angeboten werden sollen.
„Damit würde man Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die aktuell über wenig bis keine Deutschkenntnisse verfügen, sowohl das Nachgehen einer Erwerbsarbeit wie auch die Integration allgemein deutlich erleichtern. Auch die Wirtschaft würde profitieren“, ist der ÖGB-Vorsitzende überzeugt. Der Erwerb der deutschen Sprache sei nämlich ein zentraler Schlüssel für die vollständige Teilhabe am gesellschaftlichen und beruflichen Leben in Österreich. „Diese Teilhabe ist nicht nur im Interesse der Beschäftigten selbst, sondern auch der Unternehmen, die von einer vielfältigen und gut integrierten Belegschaft profitieren“, führt LA Philip Wohlgemuth weiter aus.
Niederschwelliger Zugang gefordert
Vor allem vor dem Hintergrund des aktuellen Fachkräftemangels macht es für den ÖGB-Vorsitzenden Sinn, die vorhandenen Potenziale am Arbeitsmarkt voll auszuschöpfen. Doch er geht noch einen Schritt weiter: „Parallel zu den Deutschkursen sollen auch spezielle Aus- und Weiterbildungen angeboten werden – beispielsweise im technischen Bereich, aber natürlich auch in der Pflege. Wichtig ist dabei, die Menschen zielgerichtet und nach ihren Qualifikationen und Stärken auszubilden. Der Zugang zu den Kursen muss jedenfalls niederschwellig und unbürokratisch möglich sein, eventuell könnte man sie direkt in den Betrieben oder firmenübergreifend in Gewerbegebieten anbieten!“
In vielen Branchen sind klare Kommunikationsabläufe und ein Verständnis für die Sicherheitsvorschriften unabdingbar.
Philip Wohlgemuth
Ohne Deutschkenntnisse Missverständnisse möglich
Beim Spracherwerb geht es für Wohlgemuth zudem um einen weiteren Aspekt: „In vielen Branchen sind klare Kommunikationsabläufe und ein Verständnis für die Sicherheitsvorschriften unabdingbar. Wenn Beschäftigte nicht ausreichend Deutsch sprechen, können Missverständnisse auftreten, die in der Folge zu Unfällen oder anderen Gefahrensituationen führen können.“ Doch auch der zwischenmenschliche Aspekt ist für den Gewerkschafter enorm wichtig: „Die Leute sollen sich am Kaffeeautomaten oder im Pausenraum verständigen können, das ist für die Beteiligung in der Gesellschaft aber auch für die allgemeine Integration ganz wichtig.“
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