Wer verdient was?

Nervosität beim ORF vor Gehälter-Striptease

Am Küniglberg herrscht Nervosität vorm Gehälter-Strip.(Bild: API (c) Katja Haas)

400.000 Euro und mehr bekommen, wie berichtet, die Großverdiener beim ORF pro Jahr überwiesen. Am Dienstag wird nun die komplette Liste aller 62 Top-Verdiener veröffentlicht ...

Per Gesetz wurde der ORF verpflichtet, bis spätestens Ende des ersten Quartals dieses Jahres zu veröffentlichen, wer beim Öffentlich-Rechtlichen mehr als 170.000 Euro brutto im Jahr verdient – vor dem Gehälter-Striptease herrscht Spannung in der Medienbranche – und Nervosität beim ORF.

Die „Krone“ berichtete bereits vorab, dass der Gagenkaiser nicht etwa Generaldirektor Roland Weißmann ist, sondern Ö3-Wecker-Moderator Robert Kratky, der 455.00 Euro brutto im Jahr kassiert. Auf Platz 2 steht ORF-Manager Pius Strobl mit 440.000 Euro und erst dann folgt der Generaldirektor mit 420.000 Euro – voriges Jahr hatte Weißmann noch angegeben, rund 380.000 Euro zu verdienen.

Diese Personalien sind natürlich nur die Spitze des Eisbergs. Insgesamt werden auf der Großverdiener-Liste 62 ORF-Mitarbeiter erwartet. Der ORF muss den Transparenzbericht wie auch den Jahresbericht über die Erfüllung des öffentlich-rechtlichen Auftrags bis Sonntagabend ans Bundeskanzleramt schicken und anschließend auf einer Website „leicht, unmittelbar und ständig zugänglich“ veröffentlichen.

Bei allen Gagen unter der festgelegten Grenze muss der ORF nur angeben, wie viele Mitarbeiter in gewissen Gehaltsbereichen liegen. Namen werden hier keine genannt. Denn Insider wissen: Am Küniglberg verdient sich lange nicht jeder eine goldene Nase. Viele Posten liegen unter dem ORF-Durchschnittseinkommen von 91.400 € (Schnitt der 2943 Vollzeitjobs, Stand 2022).

Jenen, die zu den „Wenigverdienern“ beim ORF zählen, wird es nur recht sein, wenn die Gagenkaiser Farbe bekennen müssen. Der ORF-Betriebsrat geht jedenfalls wegen vermuteter Verfassungswidrigkeit bei Gericht dagegen vor, konnte aber die erstmalige Veröffentlichung nicht abwenden. Zusätzlich muss der ORF die Reichweite seiner Angebote, Werbeeinnahmen, Werbeausgaben und die Kosten sämtlicher Produktionen ausweisen.