Friederike Hubauer-Furtmayr war es Zeit ihres Lebens gewohnt, fest auf eigenen Beinen zu stehen. Ab 1957 war die heute 105-Jährige Geschäftsführerin der Zentralmolkerei Furtmayr in Gmunden. Hubauer-Furtmayr wusste sich in der Männerdomäne stets zu behaupten. Dieser Tage stieß die Pensionistin allerdings an ihre persönlichen Grenzen.
In ihr Haus am Linzer Froschberg war nämlich ein ungebetener Gast eingezogen. Am Dachboden hatte sich ein Marder eingenistet. Angesichts der Tatsache, dass das Raubtier ohne Bleiberecht keine Anstalten machte, seinen geschmeidigen Körper wieder in Richtung Mutter Natur zu bewegen, griff die rüstige Seniorin zum Telefon – und wählte ins Stadtparteibüro der Linzer Volkspartei durch.
Jagdhund war zu groß
Da sich die Marderjagd-Erfahrung von Geschäftsführer Thomas Naderer in durchaus engen Grenzen hält, zog man kurzerhand den Landesjagdverband zu Rate. Deren Geschäftsführer Christopher Böck wusste, was es braucht, um dem lästigen Besucher auf den Pelz zu rücken. Böck wurde umgehend mit seinem Jagdhund bei der 105-Jährigen vorstellig. Das Problem: Wegen seiner Größe konnte der Vierbeiner nicht auf den Dachboden manövriert werden. In einem zweiten Anlauf wählte man einen kompakteren Vierbeiner.
„Maxi“ im heiklen Schnüffeleinsatz
Dackel „Maxi“ wurde für den heiklen Außeneinsatz verpflichtet – und durchschnüffelte den Dachboden bis nahezu in den letzten Winkel. Auch wenn der Marder nicht gefunden wurde, erläutert Böck: „Diese Tiere reagieren dank ihrer feinen Nase allergisch auf den Geruch von Hunden. Erkennt ein Marder, dass er sich im Revier eines Hundes befindet, sucht er meist das Weite. Ich hoffe, es ist auch hier so.“
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