10.08.2012 12:44 |

Lebt in Höhle in Laos

Erste augenlose Krabbenspinne der Welt entdeckt

Ein Wissenschaftler des Senckenberg Forschungsinstitutes in Frankfurt hat die erste augenlose Riesenkrabbenspinne der Welt entdeckt, wie das Institut in einer Aussendung mitteilte. Die zurückgebildeten Augen dürften eine Folge des Höhlenlebens sein, vermutet der Forscher. Der Körper und die Beine des Tieres sind behaart und schimmern weiß.
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Mit nur sechs Zentimetern Beinspannweite und einer Körpergröße von etwa zwölf Millimetern zählt die Spinne Sinopoda scurion sicherlich nicht zu den größten Vertretern der Riesenkrabbenspinnen. Doch sie ist weltweit die erste augenlose Spezies dieser über 1.100 Arten fassenden Spinnenfamilie.

"Ich habe die Spinne in einer Höhle in Laos gefunden, etwa 100 Kilometer von der bekannten Xe-Bang-Fai-Höhle entfernt“, berichtet Peter Jäger, Leiter der Sektion Arachnologie am Senckenberg Forschungsinstitut. Spinnen dieser Gattung seien schon aus anderen Höhlen bekannt gewesen, aber sie hatten immer Augen und eine komplette Pigmentierung, so der Forscher.

Anpassung an das Leben im Dunklen
Spinnen, die in Höhlen leben, haben sich Jäger zufolge unterschiedlich an das Leben im Dunkeln angepasst. Die Zurückentwicklung der Augen ist auf das dauerhafte Leben ohne Tageslicht zurückzuführen. Insgesamt hat Jäger bereits neun neue Arten der Gattung Sinopoda beschrieben.

Sie verfügten etwa über acht Augen oder wiesen zwei bis sechs Linsen auf. "Die von mir beschriebenen Sinopoda-Arten zeigen alle möglichen Übergänge zur Höhlenanpassung", berichtet der Forscher. Sinopoda scurion sei allerdings die erste ohne Augen. Die Entdeckung wurde im Fachjournal "Zootaxa" veröffentlicht.

Vorliebe für unterirdische Lebensräume
Dass alle Arten in Höhlen gefunden wurden, bestätigt die Vorliebe der Tiere für unterirdische Lebensräume. Anhand der nur kleinräumig vorkommenden Spinnenarten kann die Anpassung an den Lebensraum Höhle untersucht werden – durch die Anzahl der vorhandenen Augen und das Sehvermögen können möglicherweise Aussagen über den Zeitpunkt der Besiedlung getroffen werden.

"Außerdem können die Spinnen als Indikator für die Gefährdung ihrer Habitate herangezogen werden. Nicht selten sind diese durch Tourismus oder Abbau der Kalkfelsen für die Zementgewinnung in Gefahr", sagt Jäger. In den Höhlen von Laos wurden neben den Spinnen bereits derart angepasste Fische, Skorpione und Krabben entdeckt.

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