In eine Halle für Streit/Hall of Beef verwandelt sich das Grazer Forum Stadtpark im Jahr 2024. Getreu dem Motto wird keine Konfrontation gescheut, unsere Streitkultur hinterfragt und das Harmoniebedürfnis kaltherzig über Bord geworfen. Los geht es am 11. April mit dem ersten Streitkunstpreis.
„Wir wollen heuer ans Eingemachte gehen“, sagt Miriam Schmid, die mit Robin Klengel und Markus Gönitzer die künstlerische Leitung des Forum Stadtpark innehat. Gemeinsam mit dem Programmforum – Victoria Fux, Sara T. Huber, Rivka Saltiel, Fiston Mwanza Mujila, Markus Waitschacher und Clara Wildberger - wurden spannende Beiträge zum diesjährigen Generalthema „Streit“ erarbeitet.
Wir gehen ans Eingemachte, aber wir wollen keinen Streit um des Streites willen
Miriam Schmid, Forum Stadtpark
„Natürlich wollen wir nicht um des Streites willen streiten“, ist sich das Leading Team einig, „aber es gibt kaum noch Orte, an denen ein Streit auf gute Weise ausgetragen werden kann.“ Das Gegenteil davon erleben wir oft genug – in den sozialen Medien, aber auch politisch, wo ein vom Zaun gebrochener Streit schnell einmal wichtige Fragen überdecken kann.
Streit-Strategien in allen Sparten
Also macht sich das Forum-Team in den unterschiedlichsten Formaten auf, um Strategien des Streits zu erkunden und herauszufinden, warum vor allem im feministischen Kontext das Trennende immer wieder vor das Gemeinsame gestellt wird. Bei der offiziellen Eröffnung am 13. April gibt es gleich einmal eine „Streitansage“. Bei einem Miniworkshop am Nachmittag kann man ein Argumentationstraining gegen Stammtischparolen in Anspruch nehmen (Achtung: nur wenige freie Plätze). Dann folgt eine Diskussion mit Ines Schwerdtner und Mariá do Mar Castro Varela und am Abend locken Konzerte des streitbaren feministischen Duos Siska aus Polen und der nicht minder angriffslustigen Formation Mermaids and Seafruit aus Wien.
Kontroversieller Preis
Schon ein paar Tage davor, am 11. April, wartet der erste große Streitkunstpreis: Drei Künstlerinnen und Künstler stellen ihre Werke aus, die von einer Jury und vom Publikum nach dem Vorbild des Bachmann-Preises sogleich bewertet werden. Auch da ist Zoff vorprogrammiert!
Bei „Stadt streiten“ am 19. April und 11. Mai geht es um strittige Punkte der Stadtplanung anhand der Rösselmühle und der Plattform „Rettet die Mur“ und zwischen 24. April und 8. Mai richtet sich der Fokus auf den Streit um die richtige Erinnerung, u. a. mit der Ausstellung „Der weibliche Name des Widerstands“ oder feministisch-partisanischer Chor-Interventionen quer durch die Stadt.
Starkes Programm
Der Frühsommer bringt eine Ausstellung des Kollektivs Dtafa, bei der man sich auf die Vogelart Flussregenpfeifer einstellen kann, deren Lebensraum durch Flussregulierungen bedroht ist. Und auch eine Extra-Ausgabe der „manuskripte“ zum Thema Streit, feministisches Wrestling, Ren Aldridges „Resistance Quilt“ als Manifest gegen Femizide und eine handfeste Polit-Show vervollständigen das streitbare Programm.
Natürlich gibt es auch heuer wieder Forum-Veranstaltungen abseits des Jahresmottos, darunter zahlreiche Konzerte oder auch die Lesung „Frühling 24“ am 4. April, bei der 24 Autoren kurze Einblicke in ihre Texte gewähren.
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