Gegen Laborschließung

„Keine leeren Kilometer mit vollen Weinflaschen!“

Niederösterreich
15.03.2024 05:55

Just in jenen Regionen des Weinviertels mit dem größten Weinbauanteil soll eingespart werden: Geplant ist, die Weinprüfstellen in Poysdorf und in Retz aufzulassen und in Hollabrunn eine Zentrale neu aufzubauen. Vorerst wurden die Pläne auf Eis gelegt, die Winzer trauen der Sache aber nicht und setzten nun ein Zeichen des Protestes. 

Just in jenen Regionen des Weinviertels mit dem größten Weinbauanteil soll eingespart werden: Geplant ist, die Weinprüfstellen in Poysdorf und in Retz aufzulassen und in Hollabrunn neu aufzubauen. „Allein die Investition widerspricht jedem Spargedanken“, kritisiert Daniel Hugl, Weinbauberater der Bezirksbauernkammer Mistelbach. „Unsere beiden Einrichtungen sind erst vor knapp drei Jahren auf den neuesten technischen Stand gebracht worden.“

Unnötige Wege für dezentral vorgesehenes Labor
Dazu käme noch die verlängerte Anreise der Weinbauern: Denn das Prozedere sieht vor, dass der Winzer eine – vor Ort zu versiegelnde – Gegenprobe gleich wieder zurück erhält: Und das ist auf dem Postweg nicht möglich.

Es geht um ungefähr 7000 Weinproben jährlich in Poysdorf und Retz. Diese können aber aufgrund verschiedener Reifezeiten der Sorten nicht mit nur einer Fahrt zur Prüfstelle gebracht werden. „Viele unnötige Kilometer für die Winzer und Schaden für das Klima“, ärgert sich Hugl.

Noch konnte man das Vorhaben abwenden: Das letzte Wort liegt aber beim Bundesamt für Weinbau – und das wird von der Zentrale in Eisenstadt aus ins Weinviertel dringen.

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