Wer einen hat, dem ist wohl kaum etwas so heilig wie der eigene Garten. Doch nun könnte eine eingeschleppte Art zur Plage für alle Freunde der floralen Schönheiten werden. Der erste Warnhinweis auf den Eindringling leuchtet pink ...
Sie ist eigentlich aufgrund ihrer leuchtenden Farben und dem Hang, Algen zu vertilgen, bei Aquariumsbesitzern durchaus beliebt – doch im eigenen Garten will man die eigentlich aus Süd- und Mittelamerika stammenden Apfelschnecken (zoologischer Name Pomacea) nicht haben.
Kleine Schnecken mit großem Hunger
Denn dank des Klimawandels fühlen sich die Schnecken in unseren Breitengraden zunehmend wohl. Mit verheerenden Auswirkungen. Die hungrigen Tierchen, die sowohl im Wasser als auch in feuchten Landgebieten leben können, können teilweise ganze Ernten vernichten. Bei der Auswahl ihrer Nahrung sind sie nicht wählerisch, so ziemlich jede Pflanzengattung, die Wassernähe bevorzugt, steht auf ihrem Speiseplan.
Die EU hat daher die Einfuhr und Züchtung der Apfelschnecken eigentlich bereits 2023 verboten, dennoch gelangen die Tiere oft als blinde Passagiere beim Import von Teich- und Aquariumspflanzen zu uns. Neben ihrem großen Appetit stellen sie auch eine Gefahr für heimische Arten dar, da sie deren Lebensraum einnehmen und bereits gefährdete Tiere verdrängen können.
Bei Sichtung Pflanzenschutzdienst verständigen
Das deutsche Julius Kühn-Institut stuft die Pomacea daher als potenzielle Gefahr für die hiesigen Ökosysteme ein und rät, bei eventuellen Sichtungen den Pflanzenschutzdienst zu verständigen. In Österreich hat jedes Bundesland eine eigene Abteilung des amtlichen Pflanzenschutzdienstes der AGES.
Mit etwa 175 verschiedenen Arten sind Apfelschnecken anpassungsfähige Überlebenskünstler. Sie haben die bemerkenswerte Fähigkeit, sowohl im Wasser als auch an der Luft atmen zu können.
Eier leuchten pink
Die Tiere selbst sind oft nicht so leicht zu entdecken, wie ihre Eier. Die pink leuchtenden Gelege kleben an Pflanzenstängeln, Steinen oder Baumstämmen. Auch sie müssen freilich entfernt werden, um eine Ausbreitung zu verhindern.
Um ein Verwechseln der Apfelschnecken mit den sehr ähnlich aussehenden und in Europa heimischen Süßwasserschnecken (Viviparusspp.) zu vermeiden, werden Funde der Pomacea-Arten mit molekularbiologischen Methoden untersucht.
Nicht zum Verzehr geeignet
Übrigens: Wer jetzt denkt, dass man die Schnecken eventuell als Delikatesse verzehren könnte, dem sei gesagt: Sehr häufig tragen die Tiere parasitische Würmer wie etwa den Rattenlungenwurm in sich. Diese können unter anderem Gehirnhautentzündungen auslösen. Von einer kulinarischen Verwendung der Apfelschnecken wird daher abgeraten.
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