Regierung besorgt
Die Mafia will „Zombie-Droge“ nach Italien holen
Die ’Ndrangheta, Italiens größte, reichste und mächtigste Mafia-Organisation, die den europäischen Kokainmarkt kontrolliert, will verstärkt in den Handel mit Fentanyl einsteigen. Dies berichtete Italiens Kabinettssekretär Alfredo Mantovano am Dienstag.
„Fentanyl ist kein auf die USA begrenzter Markt. Unsere Geheimdienstinformationen deuten auf ein Interesse der ’Ndrangheta hin, auch wenn sie zurzeit lediglich den Markt testet“, sagte Mantovano in Rom.
„Zombie-Droge“ überschwemmt USA
Fentanyl, das in Europa immer mehr Fuß fasst, wird auch als „Zombie-Droge“ bezeichnet, bei der schon zwei Milligramm tödlich sein können. Die Droge, die 50-mal stärker ist als Heroin, hat in den USA eine hohe Zahl von Todesfällen durch Überdosen synthetischer Opioide verursacht. Seit 2018 sind Fentanyl und seine Analoga für die meisten Todesfälle durch Überdosis in den USA verantwortlich.
Eindrücke aus dem „Zombie-Land“ in Kensington, Philadelphia:
Der italienische Gesundheitsminister Orazio Schillaci kündigte mehr Kontrollen an, um zu verhindern, dass Fentanyl in die Hände italienischer Konsumenten gelange. Premierministerin Giorgia Meloni erklärte, es sei ein nationaler Plan erforderlich, um die Verbreitung dieser Droge zu verhindern.
Mafia-Gruppe setzt bereits jetzt Milliarden um
Die ’Ndrangheta gilt weithin als das mächtigste Kartell der organisierten Kriminalität in Italien und hat damit die Cosa Nostra in Sizilien überflügelt, da sie einen Großteil des in Europa ankommenden Kokains kontrolliert. Experten schätzen, dass ihr Umsatz drei Prozent des italienischen Bruttoinlandsprodukts ausmacht, was etwa 60 Milliarden Euro pro Jahr entspricht.
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