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Größe zählt eben doch: Nintendos 3DS XL im Test

Spiele
27.07.2012 09:36
Größe zählt eben doch. Anderthalb Jahre nach dem Verkaufsstart seines bislang hinter den Erwartungen zurück gebliebenen 3DS bringt Nintendo deshalb eine XL-Variante des Handhelds mit größerem Bildschirm auf den Markt. Welche – teils unliebsamen – Veränderungen der seit Freitag erhältliche 3DS XL außerdem mit sich bringt, erfährst du hier.

4,88 zu 3,53 Zoll oben und 4,18 statt 3,02 Zoll unten – das ist die wesentliche Veränderung, die Nintendos 3DS XL gegenüber seinem kleineren Vorgänger 3DS (siehe Infobox) mit sich bringt. Im Vergleich zu diesem ist der Bildschirm um 90 Prozent gewachsen, wovon das Spielerlebnis erwartungsgemäß enorm profitiert – insbesondere im 3D-Betrieb, wo die räumliche Tiefe nun deutlich besser zur Geltung kommt.

Obwohl der Bildschirm gewachsen ist, lässt Nintendo die Auflösung unverändert bei 800 x 240 Pixeln (bzw. 400 x 240 im 3D-Betrieb für jedes Auge), was zur Folge hat, das die einzelnen Pixel nun stärker hervortreten. Insbesondere bei jenen Spielen, die schon vorher nicht unbedingte Hingucker waren, kann das unschöne Folgen für die Optik haben.

Größe und Gewicht
Die größeren Displays wirken sich aber auch auf Größe und Gewicht des Handhelds aus. Mit einer Breite und Tiefe von 15,6 x 9,3 Zentimetern ist der 3DS XL an beiden Kanten gut zwei Zentimeter länger als sein Vorgänger. Die Höhe bleibt indes mit 2,2 gegenüber 2,1 Zentimetern praktisch unverändert, während das Gewicht von 235 auf 336 Gramm inklusive Akku, Touchpen und Speicherkarte steigt.

Gerade bei längeren Spielsessions macht sich dies bemerkbar. Erwachsenen Spielern dürfte das größere Gehäuse jedoch zugutekommen, lässt es sich doch wesentlich besser in der Hand halten als der kleinere 3DS.

Mehr Akkuleistung, dafür kein Netzteil
Neben dem größeren Bildschirm wartet der 3DS XL mit einem verbesserten Akku auf. Lag die Batterielaufzeit beim 3DS noch zwischen drei und fünf Stunden, so sind es beim größeren Pendant – abhängig von Bildschirmhelligkeit, WLAN- und 3D-Nutzung – laut Nintendo nun zwischen drei und sechseinhalb Stunden, was sich im Test durchaus bestätigte.

Für Unmut sorgt in diesem Zusammenhang allerdings, dass Nintendo im Gegensatz zu Nordamerika und Australien in Europa und auch Japan dem 3DS XL kein Netzteil beilegt. Zur Begründung heißt es, man könne das Gerät so zu einem "erschwinglichen Preis" anbieten und viele Fans besäßen bereits ein Vorgängermodell – mit entsprechend kompatiblem Ladegerät.

Ganz nachvollziehen lässt sich diese Argumentation allerdings nicht. Zum einen kostet ein Netzteil in der Herstellung nicht die Welt, zum anderen dürfte Nintendo mit seinem neuen 3DS XL wohl nicht ausschließlich auf Vorbesitzer von 3DS, DSi und DSi XL abzielen. So hinterlässt der Hersteller den Eindruck, seinen Kunden bloß zusätzliches Geld aus der Tasche ziehen zu wollen. Mit einem Preis von um die zehn Euro ist das optional erhältliche Original-Ladeteil schließlich nicht gerade günstig.

Größere Speicherkarte und Tasten
Immerhin: Beim Thema Speicherkarte zeigen sich die Japaner etwas großzügiger. Statt zwei sind nun vier Gigabyte im Lieferumfang enthalten. Der zusätzliche Speicherplatz werde von "großem Nutzen" sein, "da Spiele in Zukunft nicht nur als physisches Produkt im Handel, sondern auch als Downloads erscheinen", so Nintendo in einer Pressemitteilung zu seiner neuen portablen Spielkonsole.

Diese weist zu guter Letzt noch ein paar kleinere Änderungen auf: So gibt es statt der ausziehbaren Variante aus Metall wie beim 3DS jetzt wieder einen Touchpen aus Plastik, der Schieberegler für den 3D-Betrieb rastet in der 2D-Stellung nun spürbar ein und die Tasten für Home, Select und Start sind größeren Ausgaben gewichen.

Schon wieder kein zweiter Analogstick
Leider unverändert geblieben ist, dass es nach wie vor nur einen Analogstick gibt. Wer einen zweiten wünscht, muss sich vorerst gedulden: Das Anfang des Jahres für den 3DS eingeführte Circle Pad Pro, welches die Konsole um einen zusätzlichen Analogstick erweitert, ist zur größeren XL-Variante nicht kompatibel. Ein entsprechend zugeschnittenes Zubehör soll jedoch noch heuer erscheinen.

Fazit: Mit seinen größeren Bildschirmen und der verbesserten Akkulaufzeit ist der neue 3DS XL ganz klar der bessere 3DS und damit für Neukunden die erste Wahl. Schade ist allerdings, dass Nintendo den Sprung vom kleinen Vorgänger zum größeren Nachfolger nicht gleich für ein umfassenderes Update nutzt und etwa den bislang nur als Zubehör erhältlichen zweiten Analogstick in das Gerät integriert. Auch eine höhere Auflösung hätte dem größeren Display gut gestanden. Nur als Frechheit zu bezeichnen ist hingegen, dass Nintendo seinem für rund 200 Euro in den Farben Rot-Schwarz, Silber-Schwarz und Blau-Schwarz erhältlichen Handheld kein Netzteil beilegt.

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