Millionenprojekt

Der russische Touch weicht nun modernem Design

Tirol
10.03.2024 15:00

Das Hotel Grand Tirolia in Kitzbühel - es war etliche Jahre in den Händen der russischen Milliardärin Jelena Baturina - erstrahlt Ende des Jahres komplett in neuem Glanz. Der Eigentümer verrät der „Krone“ alle Details.

Othmar Seidl ist ein erfolgreicher Immobilienentwickler, der 25 Jahre in Berlin Erfahrungen gesammelt hat. Er ist auch gelernter Kellermeister, mit Weinen kennt er sich somit ebenfalls aus. „Nur mit der Hotelbranche war ich nicht ganz so vertraut“, gibt er preis.

Dennoch: Am 3. April 2018 kaufte er ein Hotel in Tirol – und zwar nicht irgendeines, sondern das Grand Tirolia in Kitzbühel. „Das Haus gehörte der russischen Milliardärin Jelena Baturina. Als ich es damals erwarb, war alles kaputt. Es gab unter anderem bau- und genehmigungstechnische Probleme“, erinnert sich Seidl. Aber das trübte seine Laune nicht: „Es war trotzdem unglaublich, dass so ein Hotel mit einem der schönsten Golfplätze Österreichs verkauft wird. Er zählt bundesweit jährlich zu den Top 3-Golfplätzen.“

Mutig ist er allemal, der Niederösterreicher Othmar Seidl.
Mutig ist er allemal, der Niederösterreicher Othmar Seidl.(Bild: Jasmin Steiner)

Zwei Rückschläge, dann glückliche Fügungen
Das Hotel Grand Tirolia ist nicht im Zentrum, sondern am Rande der Gamsstadt. „Das wird in unserer Kategorie aber auch nicht verlangt“, weiß der Eigentümer. Imposant: Die Standard-Zimmergröße beträgt im Schnitt 63 Quadratmeter.

Doch direkt nach dem Kauf kamen zwei herbe Dämpfer. „Wir suchten uns mit Hilton einen Betreiber aus, der ein Fehltritt war. Er verfolgte eine andere Philosophie und Strategie“, schildert Seidl. Und während der Covid-Pandemie verlor er dann auch noch seinen Geschäftspartner – dieser starb an Corona.

Nach jedem Tief kommt jedoch bekanntlich ein Hoch – so auch beim Niederösterreicher. „Einen neuen Partner fand ich in Form eines deutschen Versicherers. In Zeiten wie diesen ist das von Vorteil, weil das Projekt auf einem massiven Fundament aufgebaut wird.“ Und 2021 lernte er den jetzigen Pächter und Betreiber kennen – die bekannte deutsche Dorint-Gruppe mit ihrer Premium-Marke Hommage Luxury Hotels Collection. Sie steht in Besitz der privaten Honestis AG rund um Dirk Iserlohe. „Die Marschrichtung ist klar, wir haben eine enge wirtschaftliche Verbindung, ich fühle mich sehr wohl“, betont Seidl.

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Die Marschrichtung ist klar, wir haben eine enge wirtschaftliche Verbindung, ich fühle mich sehr wohl.

Othmar Seidl

26.000 Kubikmeter Felsen wurden gesprengt
Wieder zurück zum millionenschweren Bauprojekt – das übrigens bei laufendem Betrieb erfolgt: „2022 sprengten wir für den Neubau um die 26.000 (!) Kubikmeter Felsen. Hier stocken wir die bisher 69 Zimmer auf rund 150 Zimmer auf. Und es entstehen etwa ein 1700 m2 großer Spa-Bereich, ein Außenschwimmteich, aus dem im Winter ein natürlich gefrorener Eislaufplatz wird, ein Kinderbereich samt Kletterhalle und sogar ein Kino!“

Der Bestand wurde bereits saniert und bietet alles, was das Herz begehrt, etwa einen Ballsaal mit einer 15 (!) Meter gedrehten LED-Wand. „Wir machen hier keinen Kindergeburtstag, sondern setzen für Kitzbüheler Verhältnisse auf jeden Fall neue Maßstäbe“, sagt Seidl.

Die renovierten Suiten können sich sehen lassen.
Die renovierten Suiten können sich sehen lassen.(Bild: Hotel Gran Tirolia Kitzbühel)
Der Golfplatz des Hotels zählt laut Eigentümer jährlich zu den Top 3 in Österreich.
Der Golfplatz des Hotels zählt laut Eigentümer jährlich zu den Top 3 in Österreich.(Bild: Hotel Gran Tirolia Kitzbühel)
Der Jazzclub erstrahlt bereits in neuem Glanz.
Der Jazzclub erstrahlt bereits in neuem Glanz.(Bild: Hotel Gran Tirolia Kitzbühel)

Das Haus befinde sich im Luxussegment, erklärt Direktionsassistentin Monika Hechenberger von der Hommage Luxury Hotels Collection, „und wir sind derzeit im Zertifizierungsprozess, denn das 5-Sterne-Haus soll künftig ein ,Plus’ hinzubekommen. Wir befinden uns auf einem sehr guten Weg.“

„Auf vielen Ebenen ist Sicherheit nicht gegeben“
Schlaflose Nächte bereite Seidl das Großprojekt nicht: „Aber man denkt schon immer wieder darüber nach. Denn wir leben in einer Phase, in der auf vielen Ebenen – etwa auf politischer oder wirtschaftlicher – die Sicherheit hinter dem, was man tut, leider nicht mehr so gegeben ist.“

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