Besondere Vierbeiner

Herzenshunde: Lichtblicke auch in düsteren Stunden

Niederösterreich
10.03.2024 11:00

„Rosie“ und  ihre Artgenossen „Lilly“ & „Abby“ tun kranken, alten und behinderten Menschen gut. Die „Krone“ begleitete die Herzenshunde bei einem Besuch im Pflegeheim. Und die treuen, sanftmütigen Vierbeiner machten ihrem Namen alle Ehre.

Sabine Oberhauser aus Traiskirchen hat vor 13 Jahren diese Arbeit mit Hunden kennen und lieben gelernt. Seit 2019 bildet sie als tierschutzqualifizierte Hundetrainerin selbst sogenannte Herzenshunde und die dazugehörigen Menschen aus. Gearbeitet wird im Kinder- und Jugendbereich – in Sonderschulen, mit Schwerstbehinderten – sowie in der Geriatrie und auf Palliativstationen.

Beruhigen und stärken
Im Behindertenbereich soll das Tier beruhigen, aber auch stärken und Selbstvertrauen geben, auf der Geriatrie teilweise die alten Menschen wieder mobilisieren. „Aber auch bei der Sterbebegleitung leisten unsere Hunde Großartiges“, schildert Sabine Oberhauser: „Sie begleiten ihre Menschen bis zum letzten Tag.“ Österreich ist bei dieser Ausbildung Vorreiter. Als einziges EU-Land gibt es eine einheitlich staatliche Zertifizierung der Teams.

Egal ob „Lilly“ oder „Abby“ bei den kranken und alten Bewohnern des Pflegezentrums in Pottendorf ...
Egal ob „Lilly“ oder „Abby“ bei den kranken und alten Bewohnern des Pflegezentrums in Pottendorf vorbei- schauen: Alle beginnen zu lächeln...(Bild: Charlotte Titz)
...und entspannen sich
...und entspannen sich(Bild: Charlotte Titz)
Die Tiere sind eine willkommene Abwechslung
Die Tiere sind eine willkommene Abwechslung(Bild: Charlotte Titz)

Zu Besuch im Pflegeheim
42 aktive Herzenshunde-Teams gibt es derzeit. Die meisten stammen aus Niederösterreich und Wien. Doris Karasek aus Hornstein (Bgld.) arbeitet im im Pflege - und Betreuungszentrum in Pottendorf im Bezirk Baden. Die Ärztin hat zwei Herzenshunde – „Lilly“ ist ein dreijähriger Zwergpinscher, „Abby“ ein vier Jahre alter Labrador. Etwa zweimal in der Woche nimmt sie einen der Hunde mit zum Dienst.

Vierbeinige „Therapeuten“
Schlendert sie mit „Lilly“ oder „Abby“ durch die Gänge, fangen die meisten Gesichter der Bewohner an zu strahlen. „Man glaubt gar nicht, welche schönen Erlebnisse wir haben, nur weil der Hund mit ist“, erzählt Doris Karasek. Sie berichtet von einer autistischen Frau, die sich vor allem gefürchtet hat. „Als sie ,Abby‘ gesehen hat, hat sie sich entspannt und sogar gelächelt“, so die Ärztin.

Die Hunde werden zu nichts gezwungen
Was sowohl Sabine Oberhauser als auch Doris Karasek wichtig ist: Kein Hund wird zu irgendetwas gezwungen. Wird es ihm zu viel, kann er immer gehen. „Das kommt aber selten vor“, sagt Doris Karasek und setzt die drei Kilo schwere „Lilly“ bei einer alten Dame aufs Bett, woraufhin deren Gesichtszüge sich sofort erhellen. Ein Bewohner mit spastischen Lähmungen wird erheblich ruhiger, wenn er „Abby“ spüren kann, ein Mann, der nach einer Gehirnblutung kaum mehr bewegungsfähig ist, bemüht sich, die Hundeleckerlies in Tierform zu benennen und dem Hund zu füttern.

Tiere werten nicht
Und warum funktioniert die Arbeit mit den Hunden so gut? „Weil Tiere nicht werten“, erklärt Sabine Oberhauser: „Ihnen ist vollkommen egal, ob der Mensch eine körperliche oder geistige Beeinträchtigung hat. Sie gehen offen auf die Person zu.“ Auch ein essentieller Punkt bei den Herzenshunden: Tiergestützte Intervention passiert nur, wenn alle Beteiligten das möchten.

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