"Schlimmstes vorbei"

Aufatmen nach Unwettern in der Steiermark

Österreich
22.07.2012 21:18
Nach den verheerenden Unwettern in der Steiermark hat sich die Lage in der Nacht auf Sonntag wieder einigermaßen entspannt. "Das Schlimmste ist überstanden", hieß es seitens der Landeswarnzentrale. Die Pegelhöchststände (im Bild die Mur im Raum Knittelfeld) sollten nach Berechnungen der Experten erreicht sein - eine endgültige Entwarnung wollte man allerdings nicht geben. Die Feuerwehren standen auch am Sonntag im Dauereinsatz.

In Deutschfeistritz im Bezirk Graz-Umgebung, wo am Samstagabend die Mur über die Ufer getreten war, waren die ganze Nacht über freiwillige Helfer im Einsatz. Die Lage wurde Sonntag früh als stabil beschrieben. Sechs Feuerwehren seien aber nach wie vor dabei, mit Pumpen überschwemmte Gebäude trockenzulegen. Ein junger Mann von der Freiwilligen Feuerwehr Deutschfeistritz zog sich im Einsatz leichte Verletzungen zu. Er wurde ins Spital gebracht und befand sich am Sonntag auf dem Weg der Besserung.

In Göß im Bezirk Leoben stürzte am Samstagabend ein 51-jähriger Niederösterreicher mit seinem Pkw in den hochwasserführenden Göß-Bach (Bild 2). Der Mann konnte sich selbst befreien.

Verzögerungen im Grazer Verkehr
Im Grazer Stadtgebiet wirkten sich gesperrte Brücken - etwa die Hauptbrücke - nicht nur auf den Individualverkehr, sondern auch auf den öffentlichen Verkehr aus. Laut Holding Graz musste der gesamte Ersatzverkehr für die Straßenbahnlinien 1, 3, 6 und 7, der im Sommer wegen Bauarbeiten mit Bussen geführt wird, über die Wielandgasse und die Radetzkybrücke ausweichen. Die Haltestellen Andreas-Hofer-Platz, Schloßbergbahn und Schloßbergplatz würden vorerst nicht angefahren, hieß es am Sonntag.

Eine Sperre nördlich von Graz musste für die Unterführung zwischen Graz-Raach und Judendorf-Straßengel eingerichtet werden - sie stand beinahe einen halben Meter unter Wasser. Betroffen war auch der bekannte Murradweg, der in den Nachtstunden an mehreren Stellen von der Mur überschwemmt wurde. Die am Samstag gesperrte Brucker Schnellstraße (S35) ist Sonntag früh wieder aufgehoben worden. Laut Asfinag seien die Pegel ausreichend gesunken. Frei sei jedoch auf beiden Richtungsfahrbahnen jeweils nur ein Fahrstreifen.

Schiffsmühle in Fluten versunken
Laut Landeswarnzentrale wurde das befürchtete "30-jährige Hochwasser" nicht erreicht. Dennoch trat die Mur auch im Raum Wildon südlich von Graz an manchen Stellen über die Ufer. Zum mittlerweile vierten Mal innerhalb von zehn Jahren versank zudem die Murecker Schiffsmühle in der Südsteiermark in den Fluten (Bild 3). In den Morgenstunden dürfte Treibgut im Hochwasser das Beischiff getroffen und ein Leck geschlagen haben. Innerhalb von nur 20 Minuten ging es unter und zog das Hauptschiff in Schieflage, sodass dieses ebenfalls bis zum Dach unter Wasser stand. Schon 2002 und zweimal im Jahr 2006 war die Touristenattraktion in der Südsteiermark gesunken.

Ruhige Nacht in der Obersteiermark
In St. Lorenzen im Paltental, wo - wie berichtet (siehe Infobox) - eine gewaltige Mure abgegangen war, blieb es die Nacht über ruhig. Sonntag früh starteten 181 Pioniere des Bundesheeres mit den Aufräumarbeiten (Bilder 7-13). Die am Samstag teilweise abgeschnittenen Ortschaften seien zur Versorgung wieder erreichbar, hieß es von der Landeswarnzentrale. An der Zufahrt zum Ort Oppenberg werde noch gearbeitet.

Zu den fünf Ortschaften, in denen am Samstag der Katastrophenalarm ausgerufen worden war (Etmißl, Thörl, Pusterwald, Kleinsölk und Tragöß), kamen bislang keine weiteren hinzu.

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