Die Rückkehr der Wölfe nach Österreich sorgt für heftige Diskussionen. Dennoch ist der Wolf ein edles Tier, der Urvater unseres besten Freundes - des Hundes - und in vielen Kulturen ein Symbol für hohe Intelligenz und Kraft. Die sehenswerte Ausstellung „Vom Krafttier zum Angsttier“ im Linzer Schloss beleuchtet wertfrei die vielen Facetten.
Aktueller könnte es nicht sein: Gerade sind in Oberösterreich zwei „Risikowölfe“ zum Abschuss freigegeben. Freilich ist es bedenklich, wenn die Tiere Siedlungen zu nahe kommen.
Die Furcht vor dem Wolf aber ist viel älter. „Wir gehen der Frage nach, woher die Angst kommt“, sagt Kunsthistorikerin Mona Horncastle. Sie kuratierte im Schlossmuseum die sehenswerte Ausstellung „Vom Krafttier zum Angsttier. Eine Kulturgeschichte des Wolfes.“
Freund und Feind
Angesetzt wird vor 80.000 Jahren, als die Schicksalsgemeinschaft zwischen Mensch und Wolf begann. Hatten unsere nomadischen Vorfahren in der Steinzeit noch ein kooperatives Verhältnis, wurde die Beziehung später schwierig, weil der Beutegreifer die Tierhaltung in der Landwirtschaft bedrohte – ein Thema, das heute mit der Rückkehr des Wolfes wieder aufflammt.
Die Schau bietet Natur- und Kulturwissen: Wir beleuchten auch die positiven Effekte des Wolfes auf unsere Ökosysteme.
Kuratorin Mona Horncastle
Immer auch ein Thema der Kunst
Zugleich ist der Wolf in vielen Kulturen ein spirituelles Symbol, Träger von Mythen und „Krafttier“. Die Ausstellung „Vom Krafttier zum Angsttier“ (bis 1. September) präsentiert beste Kunst u.a. von Deborah Sengl, Valie Export oder Kiki Smith. Mutig deckt man auch auf, wie sich der Werwolf-Mythos sowie die „Verteufelung“ des Wolfes durch die Kirche entwickelten. Eine gelungene Annäherung an den Urvater unserer Hunde, die sowohl Naturliebhabern, als auch Kunstfans sehr viel bietet.
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