Auf Klinikgelände?

Tirol auf der Suche nach Standort für Abtreibungen

Tirol
07.03.2024 10:00

Zwei Ärztinnen in Tirol brauchen eine Ordination, in der sie Schwangerschaftsabbrüche durchführen können. Doch die Suche gestaltet sich schwierig. Vieles spräche für das Klinikgelände, doch die Landesregierung zeigt sich zögerlich. Die heiße Kartoffel „Schwangerschaftsabbruch am Klinikgelände“ werde noch geprüft.

Es ist das Bohren harter Bretter – sehr harter Bretter, wie es scheint. Denn auch nach der Ausschusssitzung am Mittwoch gibt es immer noch keine Antwort auf die Frage, ob und wann ein Schwangerschaftsabbruch auf dem Innsbrucker Klinikgelände möglich sein wird. Die aktuelle Lage in Tirol stellt sich folgendermaßen dar: Bisher hat sich ein Arzt um Schwangerschaftsabbrüche gekümmert.

Zwei Ärztinnen brauchen eine Ordination
So kommt also ein Arzt auf 170.000 Frauen und Mädchen im gebärfähigen Alter. Dieser wird in wenigen Jahren in Pension gehen, doch zwei weitere Ärztinnen haben sich bereit erklärt, Schwangerschaftsabbrüche vorzunehmen. Hier besteht der Wunsch, das - nach Vorarlberger Modell - am Gelände der Klinik zu machen.

Grünes Licht gibt es dafür offenbar von allen Seiten, auch wenn Landesrätin Cornelia Hagele (ÖVP) betont, dass es sich hierbei um keine öffentliche Leistung handelt, sondern lediglich der Platz am Gelände der Innsbrucker Klinik angeboten werden würde. „Es wird derzeit die Möglichkeit eines Behandlungsangebotes in den Räumlichkeiten des Landeskrankenhauses Innsbruck geprüft“, heißt es dazu aus dem Büro der schwarzen Landesrätin.

Ungeklärt ist offenbar noch die Frage, wer die Anästhesie übernimmt. Als „Notlösung“ müsste man im Klinik-Personal fischen.

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Es wäre ein wichtiges Zeichen für die Selbstbestimmung der Frau und dafür, die Rollenbilder aufzubrechen. Es sollte ein Angebot sein und keine Notlösung.

Zeliha Arslan (Grüne)

„Wäre wichtiges Zeichen für Selbstbestimmung“
Landtagsabgeordnete Zeliha Arslan (Grüne) sieht das kritisch: „Was mich ärgert, ist, dass das Angebot auf der Klinik nur als Notlösung gesehen wird – und zwar dann, wenn man keinen privaten Anbieter für Anästhesie findet. Aber es wäre wichtig, dass das Land ein Angebot selbstbewusst präsentiert, denn es wäre ein wichtiges Zeichen für die Selbstbestimmung der Frau und dafür, die Rollenbilder aufzubrechen. Es sollte ein Angebot sein und keine Notlösung.“

Außerdem kritisiert sie noch einmal das Schwangerschaftsregister: „Wenn man so reaktionäre Sachen wie das Schwangerschaftsabbruchregister umsetzt, dann müsste man auch bei einem Angebot für Schwangerschaftsabbrüche endlich in die Gänge kommen.“

Eilig hat es die Regierung wohl nicht, der nächste Termin zu diesem Thema ist in drei Wochen.

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