Die bislang einzige Impfung gegen Krebs war für Erwachsene eine teure Angelegenheit: Rund 650 Euro kostete für über 21-Jährige der Schutz vor HPV-Viren – diese können Gebärmutterhalskrebs und andere Krebserkrankungen an Geschlechtsorganen oder im Rachenraum auslösen. Nun soll die Impfung bundesweit für alle bis 30 Jahre kostenlos werden.
Geplant ist, die Gratis-Impfaktion ab Juni bis Ende 2025 anzubieten. Für Oberösterreich rechnet Gesundheitsreferentin Christine Haberlander (ÖVP) in diesem Zeitraum mit rund 60.000 zusätzlichen HPV-Impfdosen und Kosten von einer Million Euro. Zum Vergleich: 2023 wurden rund 17.000 Dosen verwendet.
Höhere Durchimpfungsrate erhofft
Die Ausweitung des kostenlosen HPV-Schutzes soll die Durchimpfungsrate erhöhen. Ausgerechnet in Oberösterreich ist die Skepsis gegenüber der Nadel aber besonders groß, wie eine Studie des Forschungsinstituts Gallup zeigt.
Während österreichweit 27 Prozent der Befragten Impfungen eher oder vollkommen ablehnen, sind es in Oberösterreich und Salzburg 39 Prozent.
Die Unterschiede zwischen den Bundesländern oder nach Parteisympathie hängen vermutlich mit der Politisierung des Themas während der Pandemie zusammen.
Andrea Fronaschütz, Gallup-Institut
Für Gallup-Chefin Andrea Fronaschütz hängen die „Unterschiede zwischen den Bundesländern vermutlich mit der Politisierung des Themas während der Pandemie zusammen“.
Skepsis vor Pharmatindustrie
Die Ablehnung wird am häufigsten damit begründet, dass Vakzine primär Pharmaunternehmen und deren Profit dienen (84 Prozent), gefolgt von der Angst vor Nebenwirkungen (79 Prozent). Eine große Mehrheit (österreichweit fast drei Viertel) befürwortet Impfungen aber.
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