Der „Hauptwohnsitz“ war laut Gericht nur ein Trick: Porsche-Topmanager Lutz Meschke (57) darf das Chalet nahe Kitzbühel jetzt nicht mehr nutzen.
Kitzbühel und sein Umland sind heiß begehrt. Doch wer hier eine Wohnung oder ein Haus kauft, muss auf Ferienwidmungen achten oder einen Hauptwohnsitz anmelden. Im Gesetzesdeutsch ist vom „Mittelpunkt der Lebensinteressen“ die Rede.
Jalousien waren meist geschlossen
Dies einzuhalten unterschrieb 2014 auch Lutz Meschke (57), der bei der Porsche AG und der Porsche SE gleich zweifach im Vorstand sitzt. 1,5 Millionen Euro ließ sich der Porsche-Vizeboss das Nobelchalet im Stanglwirt-Ort Going kosten. Dort waren die Jalousien meist geschlossen und keines der drei Kinder besuchte in Tirol Schule oder Uni - was Indiz für den Lebensmittelpunkt gewesen wäre.
Das war dem Ort ein Dorn im Auge, eine Anzeige flatterte ins Haus. Am 17. Juli des Vorjahres untersagte Bürgermeister Alexander Hochfilzer die Nutzung des Hauses auf die bisherige Weise.
Anwesenheit sei für Maschke nötig
Der Einspruch des Topmanagers ließ nicht lange auf sich warten: Er sei nebenbei im Raum Kitzbühel im Immobiliengeschäft tätig, daher sei die Anwesenheit nötig, betonte er. Wenig Zeit mit der meist abwesenden Familie zu verbringen, sei kein Grund dafür, dass er nicht in Going wohne.
Wir sind nach Anzeigen unserer Pflicht nachgekommen und schauen dabei nicht auf Rang und Namen des Betroffenen. Das Gericht gab uns nun Recht, und die bisherige Nutzung ist untersagt.
Alexander Hochfilzer, Bürgermeister von Going am Wilden Kaiser
Er sei eben „kein durchschnittlicher Angestellter“. Diese Strategie ließ das Tiroler Landesverwaltungsgericht kalt und der „Rauswurf“ aus dem Ort ist perfekt. Nun steht die Millionenvilla zum Verkauf.
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