Enkelin missbraucht?

Stief-Opa beteuert vor Gericht: „Ich lüge nicht!“

Der Angeklagte erschien in einer Warnweste am Landesgericht Eisenstadt - warum auch immer!

(Bild: HS)

Prozess in Eisenstadt gegen einen Pensionisten (76) aus dem Nordburgenland wegen schweren sexuellen Missbrauchs Unmündiger - der Mann, der sich in vier Fällen an seiner Enkeltochter (9) vergangen haben soll, bestreitet die Vorwürfe mit Vehemenz. 

Wahrlich eine diffizile Angelegenheit für das Schöffengericht in Eisenstadt, über Recht oder Unrecht, über Wahrheit oder Lüge, über Schuld oder Freispruch zu entscheiden. Angeklagt ist ein 76-jähriger Nordburgenländer, der sich für den Prozess extra in Schale geworfen hat: In seiner schönsten neongelben Warnweste sitzt der Mann vor der Vorsitzenden Doris Halper-Praunias und bekennt sich nicht schuldig. Nicht schuldig, an seiner neun Jahre jungen Stief-Enkeltochter zwischen März und Dezember 2022 in vier Fällen eine dem Beischlaf gleichzusetzende geschlechtliche Handlung vorgenommen zu haben.

„Alles eine reine Erfindung!“
„Ich habe das Kind nicht angerührt“, sagt der Pensionist. „Es ist alles eine reine Erfindung! Sie war oft schlimm, hat keine Manieren und viel Fantasie. Ich lüge nicht.“

Seine Verteidigerin verweist auf widersprüchliche Angaben des Mädchens bei den diversen Befragungen. Sie habe „drei oder vier völlig verschiedene Versionen erzählt“.

„Sie neigt nicht zum Lügen!“
Dass ihre Tochter die Unwahrheit gesagt hat, glaubt die Mutter nicht. „Sie neigt nicht zum Lügen.“ Ans Licht gekommen sind die Vorwürfe gegen den Stief-Opa erst später. „Ich hatte Angst, dass ich nicht mehr zum Papa darf, wenn ich es erzähle“, so das Kind, das sich der Mama via Snapchat-Nachrichten anvertraut hatte. Sie sprach: „Er hat mich dort angefasst, was alle Mädchen haben. Und auch meine Brüste,“

Der Prozess wegen schweren sexuellen Missbrauchs Unmündiger wird vertagt, um ein Gutachten über die Aussagetüchtigkeit des Opfers einzuholen und die ältere Schwester zu befragen.

Es gilt die Unschuldsvermutung.