Vorarlberg strebt die Energieautonomie an, und zwar schon in wenigen Jahren. Verstärkter Einsatz von Brennholz soll helfen.
tainbike-Trails, Wanderwege, Pilzreviere, Schlafstatt für Wildtiere, Materiallieferant für Tischlereien, Klimaschützer: Der Wald hat mannigfaltige Aufgaben zu erfüllen - eine seiner Funktionen ist jene des Brennholzlieferanten. Genau in diesem Bereich ortet eine neue und vom Land in Auftrag gegebene Studie noch einiges an brachliegendem Potenzial.
Immerhin, Vorarlberg hat es sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 die Energieautonomie zu erlangen. Bis dahin gilt es allerdings, noch einige Hausaufgaben zu erledigen. Eine davon lautet: mehr Brennholz schaffen. Die heimischen Wälder jedenfalls hätten noch so einiges an Biomasse zu bieten.
Auch Importe aus Tirol
Derzeit wird in Vorarlberg Holz für energetische Zwecke mit einem Primärenergieinhalt von rund 1000 GWh/a (Gigawattstunden pro Jahr) verwertet. Der größte Anteil stammt mit 46 Prozent direkt aus dem Vorarlberger Wald - in Form von Scheitholz, Waldhackgut und Rinde. Weitere 38 Prozent setzen sich aus Sägeresten aus der holzverarbeitenden Industrie und dem Holzbau zusammen. Die verbleibenden 18 Prozent sind Altholz, Flurgehölze und Importe aus Tirol und dem Ausland.
Studienautor Christof Drexel sprach am Donnerstag von einer möglichen Steigerung von den derzeitigen 1000 auf 1370 GWh/a. Notwendig wäre dafür aber in erster Linie mehr geschlägertes Holz aus heimischen Wäldern. Zudem bräuchte es strukturelle und infrastrukturelle Anpassungen, also etwa die Errichtung einer Schwachholz-Sägerei, die Forcierung des Holzbaus und die Verringerung der Importe beim Holzbau.
Der dezentrale Vorarlberger Weg der heimischen Biomassenutzung ist zukunftsweisend, weil er Arbeitsplätze und Wertschöpfung vor Ort schafft.
Landesrat Christian Gantner
Heizwerke empfohlen
Auch der Neubau weiterer Heizwerke wird in der Studie empfohlen. Gerade im Winter, erläuterte Drexel, könnte auf diese Weise verstärkt Strom produziert werden. Bekanntermaßen importiert Vorarlberg in der kalten Jahreszeit Strom unter anderem aus deutschen Kohlekraftwerken. Die beiden Landesräte Daniel Zadra (Grüne) und Christian Gantner (ÖVP) verstehen die Studienergebnisse jedenfalls als klaren Arbeitsauftrag.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.