Staatsanwalt Hansjörg Bacher sprach zu Beginn der Verhandlung von einem "äußerst perfiden Sexualverbrechen", das der Angeklagte an dem jungen Mädchen begangen habe. Als seine Nichte erst elf Jahre alt war, redete der 50-Jährige ihr ein, ein unbekannter Erpresser würde diese Handlungen verlangen. Dieser drohe damit, belastende Fotos von dem Mädchen ans Jugendamt weiterzuleiten, dann würden ihre Mutter ins Gefängnis und der Bruder ins Heim kommen.
Filme und Bilder bei Hausdurchsuchung gefunden
Aus Angst machte das Kind mit und ließ die sexuellen Handlungen über sich ergehen. Der Angeklagte zeichnete alles auf Video auf und machte Fotos. Erst nach vier Jahren vertraute sich das Opfer einem Freund an, und der Mann wurde angezeigt. Bei einer Hausdurchsuchung wurden die Filme und Bilder gefunden und der Steirer sofort verhaftet.
Staatsanwalt: Schon Opa missbrauchte Mädchen
"Sie war bereits traumatisiert von sexuellen Übergriffen innerhalb der Familie", schilderte der Ankläger die psychische Situation des Mädchens. Es war bereits ab dem achten Lebensjahr zwei Jahre lang vom Großvater missbraucht worden und entging einmal nur knapp der Vergewaltigung durch einen Fremden. Der Verteidiger konnte nicht viel sagen, da sein Mandant den Kontakt zu ihm bisher verweigert hatte. Laut Staatsanwalt war der Beschuldigte bisher jedenfalls nur teilweise geständig.
Der psychiatrische Sachverständige bescheinigte dem Angeklagten eine "seelisch-geistige Abartigkeit höheren Grades" sowie eine sexuelle Störung. Laut Psychiater bestehe die Gefahr, dass der 50-Jährige weitere Straftaten begehe. Er wurde daher nicht nur zu neun Jahren Haft verurteilt, sondern auch in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen. Der Angeklagte kündigte Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung an.
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