Wiederholungstäter

Betrüger (43) kassierte für Corona-Schutzmasken

Oberösterreich
19.02.2024 12:34

Der Mangel an Atemschutzmasken zu Beginn der Corona-Pandemie brachte einen einschlägig verurteilten Betrüger aus OÖ auf die Idee, schnell Geld zu verdienen. Der spielsüchtige Mann bot einem Unternehmen an, mehr als eine Million Masken zu besorgen. Dafür kassierte er mehrere 100.000 Euro, geliefert hatte er jedoch nie.

„Und täglich grüßt das Murmeltier - Sie haben offenbar schon Routine darin, angeklagt zu werden“, erklärte der Staatsanwalt am Montag im Landesgericht Linz beim Betrugsprozess wegen nicht gelieferter Atemschutz-Masken zum Angeklagten. 

Insgesamt sechs Vorstrafen
Die kriminelle Karriere des 43-Jährigen ist tatsächlich beachtlich, dauert schon mehr als zehn Jahre. Insgesamt sechs Vorstrafen, vier davon einschlägige, sind in seinem Strafregister vermerkt. Bei zwei Verurteilungen ist die Probezeit für bedingt nachgelassene Haftstrafen immer noch aufrecht. Der von ihm verursachte Schaden liegt mittlerweile bei fast einer Million Euro.  

1,25 Millionen Atemschutzmasken
Am Montag ging es um einen schweren Betrug, den der dreifache Familienvater zu Corona-Zeiten Anfang 2020 in Gallneukirchen verursacht hatte. Die Anklage warf ihm vor, wahrheitswidrig als Geschäftsführer einer Gesellschaft einem anderen Unternehmen die Lieferung von 1,25 Millionen Stück Atemschutzmasken zugesagt und dafür 380.000 Euro kassiert zu haben. „Er war nie in der Lage, die Masken zu liefern, das Geld ist dann irgendwo versickert“, betont der Staatsanwalt.

„Ich war ein ganz schlechter Geschäftsführer“, beteuerte der 43-Jährige gegenüber dem Linzer Schöffensenat. Und begründete seine Betrügereien, zu denen er sich voll geständig zeigte, auch mit seiner langjährigen Spielsucht. „Das Casino war mein Rückzugsort, es war wie mein zweites Zuhause - mein Wohnzimmer. Ein Ort, an dem ich keinen Druck verspürt habe.“

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Das Casino war mein Rückzugsort, es war wie mein zweites Zuhause - mein Wohnzimmer. Ein Ort, an dem ich keinen Druck verspürt habe.

Angeklagter vor Gericht

„Ich habe so viel Scheiße gebaut“
Er habe inzwischen aber eine lange und erfolgreiche Therapie absolviert, sich dabei Fertigkeiten angeeignet, die verhindern könnten, dass er wieder rückfällig werde. Außerdem habe er nicht mehr vor, jemals wieder als Selbstständiger zu arbeiten. Von seiner Familie gebe es entsprechenden Rückhalt. „Ich habe so viel Scheiße gebaut und bekomme immer noch Drohungen“, erklärte er unter Tränen. Auch habe er drei wunderbare Kinder, die ihn bestärken und unterstützen würden. „Er ist kein skrupelloser Verbrecher“, bekräftigte seine Verteidigerin. 

Der Schöffensenat gab dem 43-Jährigen, der den angerichteten Schaden wiedergutmachen möchte, noch eine Chance. Das bereits rechtskräftige Urteil: 18 Monate - sechs davon unbedingt wegen schweren Betruges. Für letztere kann er eine Fußfessel beantragen. Der Anklagte bedankte sich und nahm die Strafe an, der Staatsanwalt verzichtete auf ein Rechtsmittel. 

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