Schauspielhaus Graz

Größenwahn sorgt für eine unmögliche Mondmission

Steiermark
16.02.2024 14:00

Mit „28 Milliarden“ von Paula Kläy und Guido Wertheimer stellt das Grazer Schauspielhaus gemeinsam mit den Schauspiel-Studierenden der Kunstuniversität ein Stück auf die Bühne des Schauraums, das der unendlichen Gier nach immer mehr mit trockenem Humor und großer Ernsthaftigkeit begegnet. 

Caligula will zum Mond - und dafür opfert er einfach alles. Die Beziehung zu seiner Mutter, Freundschaften und schließlich auch die Verankerung in der Realität. Mit seinem ständig wachsenden Bitcoin-Konto biedert er sich bei Elon Musk an, der ihm das Silberne vom Himmel für läppische 28 Milliarden Dollar verspricht.

Da hört er dann freilich auch nicht mehr auf die erdigen Ratschläge von Oli Kahn, den er in Tokio trifft. Oder auf die Warnungen des japanischen Kosmonauten Toyohiro Akiyama. Auf seine Mutter schon gar nicht. Und selbst, als der Mond direkt zu ihm spricht, glaubt er ihm nicht. Dass dieser wahnwitzige Ehrgeiz einem Schuldgefühl (wegen seiner ins Wasser gegangenen Freundin) geschuldet ist, wird im Laufe des Abends immer klarer.

Starke Ensembleleistung der jungen Akteure
Starke Ensembleleistung der jungen Akteure(Bild: Clara Wildberger)

So schräg der Text von Paula Kläy und Guido Wertheimer auch anmutet, so lakonisch wird er von Regisseur Basil Zecchinel umgesetzt. Jede unglaubliche Wendung inszeniert er mit großer Ernsthaftigkeit, was für eine poetische Note sorgt. Dazu passt auch die Bühne (Franziska Bornkamm, Eva Seiler, Kathrin Eingang) voller luftiger Stoffbahnen, auf denen Projektionen unterschiedliche Stimmungen erzeugen. 

Starke Ensembleleistung
Ensemble-Mitglied Dominik Puhl dominiert mit seiner starken Präsenz als Caligula die Aufführung. Doch auch die Studierenden des 3. KUG-Jahrgangs (Antonia Baumgartner, Zoubeida Ben Saleh, Magdalena Hanetseder, Florian Marius Kager, Katharina Ludwig, Nikola Naydenov, Anne Marie Schneider, Louis Schnitzler, Liv Wagener und Cedric Ziouech) gefallen in den unterschiedlichen Rollen, in die sie im Lauf des Abends schlüpfen.

Florian Kager und Dominik Puhl
Florian Kager und Dominik Puhl(Bild: Clara Wildberger)

„28 Milliarden“ ist also weit mehr als die übliche Leistungsschau der angehenden Schauspieler, es ist ein starker, unterhaltsamer Theaterabend. Weitere Informationen und Karten erhalten Sie hier.

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