Schönste Wanderrouten

Genusstour mit grandiosem Weitblick

Vorarlberg
16.02.2024 14:25

Ruhe, eine tolle Aussicht und eine gemütliche Einkehr bietet die Rundwanderung in der Gemeinde Frastanz auf das Vorderälpele und retour. Eine genussreiche Tour auch ohne Gipfelsieg.

Ein sportlicher, aber nicht allzu schwieriger Rundweg mit großartiger Aussicht führt von Frastanz auf das Vorderälpele und wieder retour. Die Feldkircher Hütte lockt unterwegs auf einen gemütlichen Einkehrschwung. Das Gebäude befindet sich auf rund 1200 Meter Seehöhe am westlichen Ausläufer des Rätikons und in unmittelbarer Nähe zur liechtensteinischen Grenze.

Die Schutzhütte wurde in den Jahren 1921 bis 1922 von der Ortsgruppe Feldkirch der Vorarlberger Naturfreunde errichtet und sollte vor allem Arbeitern aus der Region als Ort der Erholung dienen. So wurden zu Beginn bewusst nur alkoholfreie Getränke ausgeschenkt. Im Laufe der Jahre wurde das Gebäude immer wieder erweitert und renoviert, 1968 ging die Materialseilbahn in Betrieb, 2014 wurde eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installiert. Rund ein Drittel der für die Bewirtschaftung des Naturfreundehauses benötigten elektrischen Energie wird auf diese Weise gewonnen.

Daten und Fakten

Typ: gemütliche, aussichtsreiche Wanderung
Ausgangspunkte: Feldkirch, Frastanz oder Amerlügen (Hüttenparkplatz)
Dauer: je nach Variante
Ausrüstung: Laufschuhe mit guter Profilsohle, dem Wetter angepasste Kleidung, eventuell Wanderstöcke
Einkehrmöglichkeit: Naturfreundehaus Feldkircher Hütte (Wintersaison bis 31. März: Mo bis Mi Ruhetag, aber es steht ein Kühlschrank zur Verfügung, Do bis Sa von 9 bis 17 Uhr, So von 9 bis 16 Uhr geöffnet)
Öffentliche Verkehrsmittel: Buslinie 530 bis Frastanz (ab Bludenz Bhf oder Feldkirch Bhf) oder Parzellenbus 73a von Frastanz Bahnhof (während der Ferien nur bei Bedarf)

Ein „Amselwald“ und imposante Ausblicke
Auf der Vorarlberger Seite gibt es drei Aufstiegsvarianten zur Feldkircher Hütte: von Frastanz über Amerlügen in rund eindreiviertel Stunden, von Feldkirch über Felsenau und Fellengatter in zwei Stunden und die Route ausgehend vom Hüttenparkplatz in Amerlügen, die nur rund 45 Minuten in Anspruch nimmt. Bei letzterer Variante führt ein schmaler Pfad teilweise steil ansteigend über mehrere Serpentinen durch den Wald. Zwischendurch lässt sich durch die Baumreihen ein schöner Ausblick Richtung Bazora-Alpe und Walgau erhaschen. Wenige Meter unter dem Naturfreundehaus tritt man schließlich aus dem Wald. Von der Terrasse der Hütte bietet sich ein grandioser Weitblick auf den Walgau und das Große Walsertal sowie das Rheintal.

Nun geht es noch gemütlich ein paar Höhenmeter weiter bergan über offenes Gelände und an der Amerlugalpe vorbei. Die Bezeichnung Amerlug soll sich aus den altdeutschen Worten „lug“ bzw. „laugg“ und „amer“ ableiten und soviel wie „Amselwald“ bedeuten. Man befindet sich hier auf dem Gebiet des Vorderälpele, welches Teil eines Höhenrückens unterhalb der imposanten Gipfel der Drei Schwestern ist und zum nordwestlichsten Teil des Rätikons gehört.

Liftpläne wurden zum Glück nie umgesetzt
Am Osthang des Vorderälpeles liegt die Parzelle Amerlügen (760 Metern Seehöhe). Ewas oberhalb der Feldkircher Hütte befindet sich ein ORS-Rundfunksender über den Programme wie Radio Vorarlberg, Hitradio Ö3, FM4 oder Antenne Vorarlberg ausgestrahlt werden. Anno 1954 gab es zudem Pläne für einen Sessellift, der von der Stadt Feldkirch auf das Älpele führen sollte. Das Projekt wurde aber nie verwirklicht, was im Nachhinein betrachtet vielleicht auch ganz gut war.

Fakten

Wer an kalten, schneelosen Tagen durch einen Buchen- oder Laubmischwald spaziert, wird mit etwas Glück ein eher selten zu beobachtendes Naturphänomen entdecken: Die Rede ist von Haareis, das sich auf Totholz bildet. Für dessen Entstehung braucht es knapp unter null Grad Celsius, Windstille und hohe Luftfeuchtigkeit sowie einen bestimmten schimmelartigen, winteraktiven Pilz (Exidiopsis effusa). Dieser verhindert durch Abbaustoffe, dass sich große Eiskristalle bilden und löst damit den Prozess zur Entstehung des filigranen Haareises aus. Untersuchungen lassen vermuten, dass es sich dabei um eine Art Frostschutz für den Pilz handelt, da das Wasser nicht im Holz - wo der Pilz wohnt -, sondern außerhalb gefriert. Die besondere Struktur des Eises, das tagsüber schnell schmilzt und daher eher selten zu beobachten ist, erinnert an leuchtend weißes Haar oder Zuckerwatte oder Pelz, weshalb das Gebilde auch Eiswolle oder Feenhaar genannt wird. Diese „Haare“ aus Eis sind meist zwischen 30 und 100 Millimeter lang und durchschnittlich gerade einmal 0,02 Millimeter dick. Haareis wächst mit fünf bis zehn Millimetern pro Stunde sehr schnell - solange genug Wasser aus dem Holz nachgeliefert wird. 1918 beschrieb der Meteorologe Alfred Wegener als Erster das Phänomen. Schon damals tippte er auf einen Pilz als Auslöser. Dies wurde von anderen Wissenschaftlern jedoch angezweifelt, sie vermuteten rein physikalische Prozesse hinter der Entstehung. Eine biophysikalische Studie im Jahr 2008 bestätigte aber Wegeners Theorie.

Das Gebiet ist heute zu Fuß, mit dem Mountainbike oder bei Schneelage mit Tourenski und Schneeschuhen erreichbar. Wer nicht denselben Pfad retour gehen möchte, der kann von der Amerlugalpe links abzweigen. Der sogenannte Kuhweg führt zunächst über das Alpgelände und dann durch den Wald bis zur Straße zum Wanderparkplatz.

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