Der Bericht der „Krone“ über die Vorwürfe gegen die Tiroler Kinder Bildung gem. GesmbH ruft die Neos und die FPÖ auf den Plan. Die Pinken fordern mehr Fortbildungsangebote für Schulassistenten. Indes überlegen die Blauen eine Prüfung durch den Landesrechnungshof.
„Totale Unfähigkeit“ warf ein Schulassistent der Tiroler KIB – Kinder Bildung gem. GesmbH vor, sprach von fehlender Kommunikation, Chaos bei der Organisation und kritisierte, dass auch Personen als Schulassistenten beziehungsweise Freizeitpädagogen angestellt werden, die keine adäquate Ausbildung haben. Der Bericht in der Sonntagsausgabe der „Tiroler Krone“ rief auch die beiden im Landtag vertretenen Parteien Neos und FPÖ auf den Plan.
Die gleiche Situation gab es schon, als die GemNova noch für die Schulassistenten zuständig war. Mir wird von vielen Seiten berichtet, dass es in diesem Jahr mit der KIB noch schlimmer geworden sei.
Birgit Obermüller
Bild: Birbaumer Christof
„Schulassistenten haben einen anspruchsvollen Job. In diesem Bereich gibt es fast nur Quereinsteiger und sie alle bräuchten dringend ein Fortbildungsangebot, Ansprechpartner und Netzwerke, mit denen sie sich austauschen können“, sagt die pinke Bildungssprecherin und LA Birgit Obermüller.
„Der Bildungsdirektion ist das seit Jahren bekannt“
Bei vielen Schulassistenten hätte sich von der KIB bis dato noch nie jemand vorgestellt, bemängelt Obermüller weiter. „Die gleiche Situation gab es schon, als die GemNova noch für die Schulassistenten zuständig war. Mir wird von vielen Seiten berichtet, dass es in diesem Jahr mit der KIB noch schlimmer geworden sei. Es gibt immer noch kein Fortbildungsangebot und Möglichkeiten des Austausches fehlen“, poltert die Neos-Abgeordnete.
Als Folge dieser Probleme sieht sie die Gefahr, dass Schulen wieder viele Mitarbeiter verlieren und sich die Kinder und Jugendlichen wieder an neue Bezugspersonen gewöhnen müssen. „Zudem kritisieren Schulassistenten auch, dass bei der Bezahlung nicht unterschieden wird, ob jemand ein Kind mit sonderpädagogischem oder erhöhtem sonderpädagogischem Förderbedarf betreut. Oft ist es wenig Geld für extreme Herausforderungen.“ Abschließend meint Obermüller, dass all das der Bildungsdirektion seit Jahren bekannt sei. „Sie lagert die Zuständigkeiten aber lieber aus, damit sie für die Misere nicht verantwortlich gemacht werden kann.“
Bei der TSD haben wir zu lange zugeschaut, das darf sich bei der KIB sicher nicht wiederholen, vor allem geht es ja um die betreuten Kinder.
Markus Abwerzger
Bild: Birbaumer Christof
„Anfangsjahre der TSD Pleiten-, Pech- und Pannen-Serie“
„Wenig überrascht“ von den „skandalösen Zuständen“ zeigt sich FPÖ-Chef Markus Abwerzger. „Die Gründung der KIB war eine Husch-Pfusch-Aktion der schwarz-roten Landesregierung, weil ja die Gesellschaft des Tiroler Gemeindeverbandes Pleite gegangen ist, die diesen Sektor betreut hat.“ Der Blaue warnt davor, dass die KIB zu einer zweiten Tiroler Soziale Dienste GmbH (TSD) verkomme. „Die Anfangsjahre der TSD waren eine einzige Pleiten-, Pech- und Pannen-Serie und kosteten den Steuerzahler Millionen Euro, das darf sich bei der KIB nicht wiederholen.“
Da man bei der TSD zu lange zugeschaut habe, überlegt sich Abwerzger eine Prüfung durch den Landesrechnungshof.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.