Streit mit Patienten

Rehazentrum vergrault nun ungeliebte Tagesgäste

Im Wimsbacher Gesundheitsresort gehen seit der Streichung der Jahreskarten die Wogen hoch. Offenbar dürfte es zwischen Patienten und Tagesgästen immer wieder Reibereien geben.

(Bild: Einöder Horst)

Im Bad Wimsbacher Gesundheitszentrum liegen keine Monats- und Jahreskarten mehr für externe Besucher auf. Laut Firmenzentrale hätte die Behandlung von  Patienten oberste Priorität. Sie sollen zulezt aber von Tagesgästen belästigt worden sein. Diese müssen nun für ein Tagesticket  stolze 15 Euro zahlen.

Dicke Luft im Bad Wimsbacher Gesundheitsresort. Stammgäste der Sauna und des Hallen- und Freibades schäumen, weil seit November keine Jahres- und Monatstickets um 490 bzw. 60 Euro verkauft werden. Wer ein Bad im gesundheitsfördernden Neydhartinger Moor nehmen möchte, muss nun für jeden Besuch 15 Euro hinblättern.

Für die Errichtung und die Sanierung des Hauses floss öffentliches Geld mit der Vereinbarung, dass die Bevölkerung das Bad nutzen kann.

Erwin Stürzlinger, Bad Wimsbacher Bürgermeister

Selbst dem Wimsbacher Bürgermeister Erwin Stürzlinger scheint die neue Tarifordnung in der privat geführten Gesundheitseinrichtung nicht zu schmecken. Er bat Verwaltungsdirektorin Sonja Lindner zu einem klärenden Gespräch. „Mir wurde zugesichert, dass es schon bald wieder die Monatstickets geben soll. Sowohl bei der Errichtung als auch Sanierung des Hauses flossen öffentliche Gelder. Vereinbart war, dass auch die Bevölkerung die Möglichkeit haben soll, das Bad günstig zu benutzen.“

Schroffe Reaktion der Chefin
Lindner reagiert schroff: „Das ist über 30 Jahre her. Wir sind zu gar nichts verpflichtet. Und wenn die Tagesgäste glauben, dass sie sich an die Medien wenden, überlege ich mir es noch einmal, ob es die Tickets wieder geben soll.“

Das Kur- und Rehazentrum ist stets gut besucht. 

(Bild: Einöder Horst)

Die Leiterin des Gesundheitsresorts nennt sicherheitstechnische Bedenken als Grund für die Streichung der Jahres- und Monatskarten. Derzeit werde geprüft, welche Lösungen es geben könnte. Problematisch sei, dass es keinen Bademeister und keine Kontrollen gibt, die Tagesgäste aber ungehindert Zugang zu allen Patienteneinrichtungen haben.

Heiße Debatten in der Sauna
Zudem soll sich so mancher Tagesgast daneben benommen haben. „Tagesgäste haben Patienten aus der Tagesgästesauna vertrieben. Patienten dürfen aber alle Einrichtungen und damit sowohl die Patienten- als auch die Tagesgästesauna benutzen.“ Laut Lindner war das Jahresticket um 490 Euro ohnehin ein „Geschenk“. Zum Vergleich: Im viel größeren Welldorado in Wels kostet die Jahreskarte rund 340 Euro