Die Hoffnung auf den Ausbau der Summerauerbahn ist dahin. Grünen-Ministerin Leonore Gewessler strich die Aufnahme ins Zielnetz 2040 der ÖBB. LH Thomas Stelzer und Verkehrslandesrat Günther Steinkellner sind sauer. Immerhin zählen der Ausbau der Inn- und Pyhrnbahn zu Projekten mit hoher Priorität.
Mit ihrer Ankündigung, die Zugfahrt von Linz nach Prag von derzeit 3 Stunden und 45 Minuten auf 2,5 Stunden zu verkürzen, weckte Infrastrukturministerin Leonore Gewessler (Grüne) große Hoffnungen auf einen raschen Ausbau der Summerauerbahn. Zumal in den vergangenen sechs Jahren auch noch mehr als 75 Millionen Euro in die Modernisierung von elf Haltestellen gesteckt wurden – wir haben berichtetet.
Forderung gibt es schon 30 Jahre
Nun die Ernüchterung: Im Zuge einer Pressekonferenz zu den langfristigen Strategieplänen der ÖBB teilte Gewessler mit, dass die Summerauerbahn nicht ins Zielnetz 2040 integriert wird. Empört reagieren Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP) und Verkehrsreferent Günther Steinkellner (FP) auf die Abfuhr aus Wien: „Seit mehr als 30 Jahren wird vehement der Ausbau der Summerauerbahn gefordert. Doch aktive Maßnahmen blieben aus. Besonders in einem zusammenwachsenden Europa besteht dringender Handlungsbedarf auf dieser Nord-Süd-Verbindung“ so die zwei Politiker unisono.
Tschechien startet Ausbau
Besonders bitter sei, dass Tschechien bereits erste Akzente für den Ausbau einer Hochgeschwindigkeitsstrecke bis nach Budweis gesetzt hat, auf österreichischer Seite aber nichts passiert. „Der Ausbau von Budweis in Richtung österreichischer Staatsgrenze wurde mit der Begründung, dass Österreich keineGeschwindigkeitsausbauten vornimmt, nicht weiterverfolgt. Auf österreichischer Seite hingegen wird argumentiert, dass die Tschechische Republik keine weiteren Maßnahmen setzt und deshalb der Ausbau der Summerauerbahn nicht zielorientiert sei“,schüttelt Steinkellner den Kopf.
Appell an Gewessler
Deshalb fordert Stelzer Ministerin Gewessler auf, ihr Versprechen einzuhalten: „Nur so kann der Umstieg auf klimafreundliche Mobilität und die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene Wirklichkeit werden.“
Innkreis- und Pyhrnbahn werden fix ausgebaut
Ins Zielnetz 2040 wurde hingegen der Neubau der Innkreisbahn aufgenommen. Neben der Elektrifizierung wird die Strecke zwischen Braunau und Wels teilweise zweigleisig ausgebaut. Auch die Pyhrnbahn von Linz nach Selzthal soll zweigleisig werden.
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