„Das war alles nur mehr Matsch“, beschreibt ein Landwirt harsch den Zustand eines seiner Schweine, das im Kofferraum von zwei Rumänen gefunden wurde. Ein Teil der Diebesbeute, die die Männer im Sommer 2023 in Niederösterreich machten. „Wir haben es neben der Straße gesehen“, erklärt ein 29-Jähriger im Kremser Landesgericht.
Kurioses Diebesgut fanden Polizisten bei der Anhaltung eines Autos in Weitra im Bezirk Gmünd (NÖ). Im Kofferraum lag ein Schwein, das nur noch zappelte. Auch in dem Fahrzeug: Ein rumänisches Vater-Sohn-Gespann, das sich jetzt in Krems vor dem Schöffensenat verantworten muss.
Schwein aus Gehege gestohlen
Wie war das Tier in den Kofferraum der Männer gekommen? „Wir haben es neben der Straße gesehen. Das Schwein war sehr stark verletzt. Als die Polizei uns angehalten hat, war es schon tot“, versucht der 29-jährige Sohn der Richterin zu erklären. Die Spurenlage spricht aber dagegen: Durch die Ohrmarke des Paarhufers konnte der zugehörige Landwirt ausfindig gemacht werden. Dem fiel schnell auf, der Drahtzaun zum Schweinegehege wurde eingedrückt, nicht unweit fand er eine Eisenstange.
Das war alles nur mehr Matsch.
Landwirt über den Anblick seines Schweines
Und das passte auch zum Zustand des Tiers: „Das war alles nur mehr Matsch“, beschrieb der Bauer den Kopf des Schweines. Es muss durch die Folgen von mehreren wuchtigen Schlägen gestorben sein, klagt die Staatsanwaltschaft Tierquälerei an. Am Beifahrersitz des Autos lag außerdem in einem Papiersackerl ein Fleischklopfer ...
550 Euro für gequältes Schwein gefordert
Gequält hätten die beiden das Schwein aber nicht, sie hätten es ja schon verletzt vorgefunden. Der 60-jährige Vater muss aber zugeben: „Es tut mir leid, wir hätten jemanden anrufen sollen.“ Weil sie es einfach in den Kofferraum ihres Autos verladen haben, sei außerdem auch der Tatbestand des Diebstahls erfüllt. Der Landwirt fordert als Schadensersatz 550 Euro für sein Nutztier, 75 Euro für seinen Zaun.
Erbeutet haben die Rumänen im letzten Sommer aber nicht nur einen Paarhufer, sondern auch 41 Luxusfahrräder. Darunter ein Rennrad um 13.000 Euro, ein E-Bike um über 11.000 Euro. Die verkauften sie in ihrer Heimat weiter, verdienten so ihr Geld. Dafür - und für das getötete Schwein - muss der jüngere nun zwei Jahre in Haft. Sein Vater kommt mit sechs Monaten fest und 16 Monate auf Bewährung davon.
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