19.01.2024 15:20

Rudi Fußi teilt aus:

„Grüne haben sich aus Sicht vieler aufgegeben“

Dominik Wlazny hat am Donnerstag bekanntgegeben, dass er mit seiner Bierpartei für die Nationalratswahl kandidieren will, sollte er dafür rechtzeitig die finanziellen Mittel aufstellen können. Vor allem Parteien links der Mitte bangen nun, dass er ihnen Stimmen wegfangen könnte. „Wenn ein neuer Akteur das Spielfeld betritt, müssen sich alle Parteien fürchten“, ist Politberater Rudi Fußi im Interview mit Jana Pasching überzeugt. 

Fußi begründet dies mit den Wählerstromanalysen der Bundespräsidentenwahl. „Die haben gezeigt, dass Wlazny aus allen Parteien Stimmen abzweigt - aus der ÖVP fast gleich viele, wie von der SPÖ, aber auch Proteststimmen aus der FPÖ.“ Auch bei den NEOS und Grünen würde Wlazny Stimmen wegnehmen. „Das Pogo-Umfeld, etwa Niko Alm, ist ja NEOS-Urgestein. Den Grünen würde er Stimmen wegnehmen, weil sie sich aus Sicht vieler selbst aufgegeben haben.“

Mehr Wettbewerb führe laut Fußi zu neuer Verteilung von Marktanteilen. „Das würde bei der Kandidatur genauso sein wie etwa, wenn Othmar Karas es schafft, eine Liste der besten Köpfe aufzustellen. Jeder neue Akteur kostet, wenn er eine gewisse Bekanntheit hat.“

„Kickl kann mit Haider und Strache nicht mithalten“
Dass laut der aktuellen OGM-Umfrage, die Mehrheit der FPÖ-Wähler den freiheitlichen Parteichef Herbert Kickl für eine Regierungsbeteiligung opfern würden, wundert Fußi überhaupt nicht. Er zieht dazu Vergleiche mit Jörg Haider und Heinz-Christian Strache. „Beides waren Charismatiker die ein offenes Zugehen auf die Menschen hatten. Der Herbert Kickl schaut so aus als ob er Menschen zu Frühstück fressen will.“

Frühe Nationalratswahlen kosten weniger
Debatten über eine frühe Nationalratswahl im Mai oder Juni, sieht Fußi unter anderem finanziell begründet. Die Parteien seien alle relativ pleite und bei der EU-Wahl bekomme man eine Wahlkampfkostenrückerstattung. „Du kannst die Kosten sozusagen zurückbekommen, weil du ja zeitgleich zwei Kampagnen machst. Dann pickst du über das Plakat einfach die EU-Flagge drauf und kannst es finanzieren.“

„Die Zornigen werden mehr“
Grundsätzlich müssten sich bestehende Parteien aktuell selbst hinterfragen. Fußi: „SPÖ und ÖVP beschränken sich darauf, Dinge schönzureden.“ Herbert Kickl sammle die Zornigen. „Und die Zornigen werden mehr.“

Weitere Infos, weshalb ein Alfred Gusenbauer weiterhin SPÖ-Mitglied bleibt und was das für die Partei bedeutet, sehen Sie im Video oben.

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