Unter den Migranten herrsche mittlerweile ein großes Bewusstsein darüber, dass die Sprache wichtig ist, um weiterzukommen, so Korun bei einem Pressegespräch in Wien. Um einen Lernerfolg zu erzielen, sei es aber wichtig, die Kurse bedarfsorientiert anzubieten, führte der Germanist Hans-Jürgen Krumm weiter aus. Je nach Lebenssituation und Bildungshintergrund bräuchten die Migranten unterschiedliche Angebote. Die Kosten berufsbezogener Kurse könnten zudem teilweise die Arbeitgeber tragen.
Finanzielle Hürden reduzieren
Krumm forderte auch, zeitliche und finanzielle Hürden zu reduzieren. Zum einen funktioniere Spracherwerb nämlich nur dann, wenn man keine Angst davor habe, Fehler zu machen, zum anderen verpflichte die Europäische Sozialcharta dazu, den Erwerb der Sprache "nach Möglichkeit kostenlos" zu halten. Außerdem solle in diesen Kursen auch die Gelegenheit bestehen, mit Österreichern in Kontakt zu treten.
Nach den Kosten seiner Vorschläge gefragt, meinte Krumm: Wenn man bestehende Einrichtungen nutzen und das Geld nicht in eigene "Migrantensegregierungssysteme" stecken würde, wäre das System billiger als das heutige. Vorbildlich auf europäischer Ebene sei in diesem Zusammenhang Schweden - dort hole man die Arbeitgeber mit ins Boot und biete eine starke Integrationsbegleitung an.
Grüne Kritik am Innenministerium
Wie erfolgreich die Kurse in Österreich derzeit sind, könnte man dagegen nicht sagen, kritisierte Korun. Um das zu bewerten, wäre nach Meinung der Integrationssprecherin eine externe Evaluierung wichtig. Doch das Innenministerium erhebe nicht einmal, wie viele Menschen die Kurse besuchen, dann aber an der Prüfung scheitern.
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