Volksoper

Die Karriere begann mit Freibier

Bühne
03.01.2024 15:05

Seit Jahresbeginn ist der Brite Ben Glassberg neuer Musikdirektor an der Wiener Volksoper - die „Krone“ hat den 29-jährigen Jung-Maestro zum Interview gebeten.

(Bild: kmm)

Das Jahr beginnt gut für Ben Glassberg. Denn seit 1. Jänner ist der erst 29-jährige britische Dirigent der neue Musikdirektor der Volksoper - und folgt in dieser Funktion dem scheidenden Omer Meir Wellber nach.

„Dass mich diese Aufgabe nach Wien führt, freut mich ganz besonders“, gesteht er im „Krone“-Interview. „Ich liebe diese Stadt sehr, weil hier die Arbeit von Künstlern so wertgeschätzt wird, Kultur gehört einfach selbstverständlich zum täglichen Leben dazu. Das ist sehr inspirierend.“

Schon früh zur Kunst gefunden
Zur Kunst fand Glassberg bereits als kleines Kind. „Mein Großvater hat mich schon immer zu den Konzerten der Royal Philharmonics mitgenommen, dort hat mir besonders der Schlagwerker imponiert.“ Und so begann auch er am Schlagwerk den Takt vorzugeben - bevor er den Dirigentenstab für sich entdeckte. „Das war bereits mit 13 Jahren. Damals bin ich mit dem Dirigenten des Jugendorchesters aneinandergeraten, und der meinte nur: Dann übernimm halt du. Das habe ich auch getan. Ich war zugegebenermaßen grauenhaft, aber total begeistert“, lacht Glassberg. „Mit 17 habe ich dann schon ein eigenes Orchester mit Freunden gegründet. Wir hatten nur ein Cello, dafür fünf Flöten, es war total unbalanciert. Aber es waren alle mit Begeisterung dabei, weil es nach den Proben Freibier gab.“

Ben Glassberg dirigierte in der Weihnachtszeit bereits „Hänsel und Gretel“ an der Volksoper. (Bild: © Barbara Pálffy / Volksoper Wien)
Ben Glassberg dirigierte in der Weihnachtszeit bereits „Hänsel und Gretel“ an der Volksoper.

Sein weiterer Werdegang war dann um einiges seriöser - und klassisch britisch. Das Studium führte ihn an die Universität in Cambridge und an die Royal Academy in London. 2017 debütierte er erfolgreich beim Glyndebourne Festival 2017 - wenn auch ungewollt. „Ich bin eigentlich nur für einen erkrankten Kollegen eingesprungen und war mit den Nerven komplett am Ende“, schmunzelt er.

Doch das Nervenkostüm hielt - und Ben Glassberg entwickelte sich schnell zu einem gefragten Dirigenten auf internationalen Bühnen, wie der Opéra de Rouen Normandie, wo Glassberg ebenfalls Musikdirektor ist. Der „Guardian“ bescheinigte ihm einen „unwiderstehlichen Elan“.

Und genau mit ebendiesem geht er nun seine neue Aufgabe in der Wiener Volksoper an. „Ich habe noch nie zuvor eine solche Energie und Wärme in einem Theater gespürt“, streut er seiner neuen musikalischen Heimat Rosen. „Vor allem begeistert mich die Vielfalt, hier werden Opern geliebt, aber Musicals genauso wichtig genommen. Dieses gleichwertige Nebeneinander in einem Theater findet man nicht einmal in London.“

Kultmusical als erste Produktion
Bereits 2023 dirigierte er hier „Die lustige Witwe“ und „Hänsel & Gretel“, die erste große Produktion unter seiner Musikdirektion wird dann die von Hausherrin Lotte de Beer inszenierte „West Side Story“ sein. „Wir hatten bereits die ersten Proben - und ein Musical mit einer so großartigen Qualität des Orchesters gibt es wohl nirgendwo sonst auf der Welt. Die Wiener Orchester verströmen ohnehin eine besondere Wärme und eigenen Glanz. Einen ganz einzigartigen Klang!“

Ben Glassberg dirigiert ab 27. Jänner Bernsteins Kultmusical „West Side Story“ Infos & Karten hier.

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