Bürgermeister Michael Ludwig, verkleidet als „Räuber Hotzenplotz“. Der Verlag der Kinderbuchfigur klagte und wollte die Weiterverbreitung verhindern. Doch das Gericht entschied anders: Politische Satire. Die FPÖ macht mit „Räuber Rathausplatz“ weiter.
Künstlerische Freiheit oder „Raub“ einer beliebten Kinderbuchfigur? Die FPÖ stellte im Frühjahr ihre neue Kampagne vor. Darauf zu sehen: Die Karikatur von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). Verkleidet als „Räuber Hotzenplotz“ schaut der Stadtchef mit Hut und Feder über einen Lattenzaun.
Der Schriftzug darüber soll den Grund erklären: „Preisexplosion bei der Fernwärme“ ist dort zu lesen oder „Drastisch höherer Strom- und Gaspreise“. Sprich: Thema ist die Teuerung in der Stadt.
Der Thienemann-Esslinger Verlag aus Stuttgart, der das beliebte Kinderbuch verlegt, klagte auf Erlassung einer einstweiligen Verfügung, mit der das „Räuber Rathausplatz“-Sujet der Blauen unterbunden werden sollte. Dem Verlag war das viel zu ähnlich.
Das Wiener Handelsgericht sieht das anders: Keine Verletzung des Urheberrechts. Politische Satire. Die Sujets dürfen weiter verwendet werden.
Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp ist erfreut: „Das Gericht hat bestätigt, dass diese parodistische Darstellung zulässig ist und auch von der Meinungsfreiheit gedeckt ist“.
Auch wenn die Inflation sich eingebremst hat und die Strom- und Gaspreise mittlerweile gesunken sind: Die Freiheitlichen machen mit ihrer Kampagne weiter.
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