Schönste Wanderrouten

Durch die Stille der Winterlandschaft

Vorarlberg
08.12.2023 10:25

Mit den Schneeschuhen lässt sich das Hochplateau der Tschengla (1250 m) besonders gut erkunden. An sonnig-kalten Tagen verwandelt sich das Gebiet in ein wahres Winterwunderland:

Noch vor dem ersten Advent hat es heuer geklappt mit dem Schnee. Nach einem besonders trüben und regenreichen November eine willkommene Abwechslung und ein Vorteil für die heimischen Skigebiete, die zu Beginn der vergangenen Saison meist mit Schneemangel zu kämpfen hatten. Noch sind die Pisten nicht in allen Regionen für den Betrieb geöffnet, und nicht alle Winterwanderwege sind schon präpariert, aber es herrschen ideale Voraussetzungen für eine Schneeschuhwanderung.

Schöne und nicht zu anspruchsvolle Routen findet man beispielsweise auf dem Hochplateau der Tschengla (Bürserberg) auf rund 1250 Meter Höhe. Dort lassen sich die eigene Kondition und Technik testen, ohne weit in freies Gelände vordringen zu müssen. Start ist beim kleinen Wanderparkplatz. Von dort folgt man der Beschilderung zur Alpe Rona, etwas oberhalb der Alpe mündet die Route rechts in den Pladedonweg. Im Sommer führt dieser bis nach Nenzing, im Winter ist ein Teil der Strecke präpariert, der Rest ist tief verschneit und daher nicht durchgehend begehbar. Man kann die Wanderung auf dem Pladedonweg je nach Belieben kürzer oder länger gestalten. Schöne Ausblicke Richtung Tschengla und Bürserberg sind jedenfalls garantiert. Retour geth es denselben Weg.

Tipps zur Wanderung

Typ: Schneeschuhtour
Dauer: je nach Variante 1,5 Stunden (Pladedonweg) oder gut eine Stunde (über Steinkreise)
Ausgangspunkt: Wanderparkplatz Tschengla, Bürserberg
Ausrüstung: winterfeste Schuhe, Schneeschuhe, Skistöcke, winterfeste Kleidung, eventuell Thermosflasche mit warmem Getränk
öffentliche Verkehrsmittel: Buslinie 81 (z.B. von Bhf Bludenz bis Bürserberg Einhornbahn von dort sind es rund 15 Minuten Fußweg bis zum Wanderparkplatz Tschengla)
Einkehrmöglichkeiten in Bürserberg und Bürs

Eine Variante zweigt gleich beim Parkplatz rechts ab und führt zunächst entlang des Winterwanderweges hinunter zu den Steinkreisen. Danach geht es parallel zum präparierten Pfad, bis rechts in den Lärchenwald eingebogen wird. Dann wird die Loipe gequert und man folgt den Schildern „Husky Toni“ zurück zum Ausgangspunkt. 

An sonnig-kalten Tagen verwandelt sich das Gebiet in ein wahres Winterwunderland. (Bild: Rubina Bergauer)
An sonnig-kalten Tagen verwandelt sich das Gebiet in ein wahres Winterwunderland.

Schnee besteht fast nur aus Luft
Die Schneeschuhroute ist mit pink angestrichenen Stangen markiert. Besonders schön sind diese Touren an kalten, sonnigen Tagen. Dann ist das Hochplateau der Tschengla ein wahres Winterwunderland, es herrscht die viel zitierte winterliche Stille über der Landschaft. Denn frischer Schnee besteht fast nur aus Luft. Würde man das Ganze durchs Mikroskop betrachten, sähe man, dass die Eiskristalle ungeordnet aufeinander liegen und sich dazwischen zahlreiche Hohlräume befinden. Diese „schlucken“ Geräusche, also den Schall. Die Schneeflocken bilden quasi einen dichten Schneevorhang und der wirkt ähnlich schalldämpfend wie ein schwerer Samtvorhang. Dadurch wird alles leiser, wenn es schneit.

Geschichte der Schneeschuhe

Schneeschuhe waren und sind in vielen Regionen der Welt ein übliches Fortbewegungsmittel. Sie haben den Vorteil, dass sie das Gewicht der Person, die sie trägt, über eine größere Fläche verteilen, sodass die Füße weniger tief im Schnee versinken. Am Gurgler Eisjoch (3151 m) gab der Gletscher im Jahr 2003 einen Schneeschuh frei, der älter als der berühmte Ötzi zu sein scheint. Nach einer Mitteilung des Landes Südtirol hat eine Radiokarbondatierung ergeben, dass der Schuh aus der späten Jungsteinzeit stammt, also zwischen 3800 und 3700 v.Christus. Einen schriftlichen Hinweis auf dieses Fortbewegungsmittel liefert in der Antike der griechische Historiker und Philosoph Strabon(63 v. Chr. - 24 v. Chr.). Er schrieb, dass die Einwohner des Kaukasus-Gebiets Lederflächen dazu benutzen, um besser durch den Schnee zu kommen. Zudem ist bekannt, dass fast jeder indigene Stamm Amerikas eine eigene Variante von Schneeschuhen erfunden hat. Schneeschuhwandern ist mittlerweile eine beliebte Wintersportart und eine Alternative zum Tourenskilauf. Durch ihre Benutzung im Sport wurden die Schneeschuhe auch ständig weiterentwickelt und lassen sich heute in drei Arten unterteilen. Mit „Originals“ bezeichnet man das ursprüngliche Schuhwerk der Trapper, welches jeweils aus einem gebogenen und hinten zusammengebundenen Holzstück besteht, das netzartig mit harzummanteltem Leder bespannt ist. „Classics“ sind in ihrer Form ähnlich den Originals, bestehen jedoch aus einem Aluminiumrahmen und verfügen über eine Kunststoffhaut. Diese Art von Schneeschuh ist robust und hauptsächlich für einfaches Gelände und Tiefschnee zu empfehlen. Als dritte Variante gibt es die „Moderns“, welche für alpine Schnee- und Geländeverhältnisse konzipiert worden sind und meist komplett aus Hartplastik bestehen. Sie sind kältefest bis minus 40 Grad Celsius und kleiner und wendiger als Originals und Classics.

Schneeschuhe (Bild: Rubina Bergauer)
Schneeschuhe

Liegt der Schnee allerdings bereits etwas länger, dann rücken die Eiskristalle näher zusammen, die Hohlräume werden kleiner und die weiße Pracht verschluckt die Geräusche nicht mehr in dem Ausmaß wie zuvor.

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