„Krone“-Kritik

Düsterer Advent im „Tatort“: Mord auf Bestellung

Unterhaltung
03.12.2023 17:00

Weihnachtsfriede Fehlanzeige: Im neuen „Tatort: Des anderen Last“ aus Köln gibt es eine Bluttat bei Geschenkpaket-Austrägern. Düster und bedrückend gestalten sich die Ermittlungen. Ob es sich auszahlt, heute Abend einzuschalten, lesen Sie wie immer in unserem beliebten „Krone“-„Tatort“-Protokoll.

Wir kennen sie alle, die stressige Vorweihnachtszeit. Aber wirklich belastend ist sie für all jene, die unseren Weihnachtsfrieden erst möglich machen. Und so ist es eine blendende Idee gewesen, den Kölner „Tatort“ diese Woche im Milieu jener anzusiedeln, die im Advent bei Wind und Wetter täglich hunderte Pakete ausliefern - und zwar für einen Hungerlohn.

Die ersten Minuten von „Des anderen Last“ (20.15 Uhr, ORF 2) verbringen wir dann auch mit dem späteren Opfer und seinen vielen Lieferungen. Obwohl kaum jemand Trinkgeld gibt und daheim Frau und Baby warten, hat Milan Strasser (Dennis Svensson) für seine Kunden immer noch ein Lächeln parat. Dann wird er von einem Unbekannten in seinem Lieferwagen ermordet - und die Kommissare Max Ballauf und Freddy Schenk können ihren eigenen Heiligen Abend schon mal abschreiben...

Drehbuchautor Paul Salisbury war es wichtig, die Realität dieser Berufsgruppe zu beleuchten: „In unserer Geschichte erzählen wir unter anderem, dass es mit der Solidarität auch in der Vorweihnachtszeit nicht so gut bestellt ist, wie man beim nahenden Fest der Liebe eigentlich annehmen möchte. Die Paketboten müssen viel aushalten, nicht nur vom Stresslevel her, auch vom menschlichen Umgang durch Vorgesetzte und manche Kunden. Da ist Mitgefühl oft Mangelware. In unserem Fall führen diese Zustände auf allen Ebenenzu Grenzüberschreitungen, die letztendlich in einer Tragödie enden.“

Dieser „Tatort“ ist einer der besten des Jahres, ein Fall, der sich um Schuld und Sühne dreht und in dem sich Ballauf und Schenk vornehm zurückhalten und ihrer Kollegin Natalie Förster (Tinka Fürst) einen Großteil der (verdeckten) Ermittlungen überlassen. Die Auflösung lässt einen nachdenklich-traurig zurück und „Des anderen Last“ ist auch dazu geeignet, die eigenen Werte und Prioritäten zu hinterfragen. Ein runder und spannender Sonntagskrimi.

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