Viele Gläubiger

Benkos Signa schuldet Kurz-Firma 1,65 Mio. Euro

Wirtschaft
29.11.2023 16:41

Während René Benkos insolvente Signa Holding nun ein Sanierungsverfahren „in Eigenverwaltung“ begonnen hat und damit der Immobilien-Jongleur weiterhin im Hintergrund die Fäden ziehen könnte, werden immer mehr Details über die Verbindlichkeiten des Signa-Imperiums enthüllt. Am Mittwoch wurde bekannt, dass Benko auch Schulden bei der Firma von Ex-Kanzler Sebastian Kurz hat.

Wie gegenüber krone.at bestätigt wurde, hatte die SK Management 2023 nach einer erfolgreichen Investorensuche für Signa eine Rechnung in Höhe von 2,4 Mio. Euro gestellt, davon wurden aber nur 750.000 Euro beglichen. Ausständig sind folglich 1,65 Mio. Euro.

Die Investition eines ausländischen Investors, die SK Management vermittelte, belief sich auf insgesamt 100 Millionen US-Dollar (in etwa 91 Mio. Euro). Angesichts der Insolvenz der Signa Holding GmbH wird Signa die Schulden bei SK Management allerdings nicht mehr begleichen. Die Kurz-Firma muss die Summe als Forderung anmelden und bekommt dann wie andere Gläubiger die Insolvenzquote.

Benko galt als Vertrauensperson
Benko galt als enge Vertrauensperson von Kurz. Während seiner Amtszeit half die türkis-blaue Regierung Benko etwa bei der Übernahme des Leiner-Hauses in der Wiener Mariahilferstraße.

René Benko will eine „geordnete Fortführung des operativen Geschäfts und eine Restrukturierung“. (Bild: Pail Sepp)
René Benko will eine „geordnete Fortführung des operativen Geschäfts und eine Restrukturierung“.

Die Signa Holding begründete den Schritt zum Konkursgericht am Mittwoch damit, dass die Retail-Sparte der Gruppe und da vor allem der stationäre Einzelhandel stark unter Druck geraten sei. Die Gruppe hatte unter anderem die deutsche Galeria Karstadt Kaufhof übernommen. Die Investitionen der Signa in diesen Bereich hätten nicht den erwarteten Erfolg gebracht. Im Immobilienbereich hätten sich zuletzt „externe Faktoren“ negativ auf die Geschäftsentwicklung ausgewirkt. Trotz erheblicher Bemühungen habe man die nötige Liquidität nicht sicherstellen können, die man für eine außergerichtliche Restrukturierung gebraucht hätte, erklärte das Unternehmen.

Signa benötigt Milliarden
Kurzfristig braucht die gesamte Signa-Gruppe Medienberichten zufolge rund 500 Millionen Euro, um die laufenden Kosten für Löhne und Gehälter oder die noch laufenden Baustellen zu decken, sagte ein Insider. Bis Mitte kommenden Jahres seien weitere 1,5 Milliarden Euro nötig. Ende November, also noch diese Woche, wird bei Signa Prime eine 200 Millionen Euro schwere Anleihe fällig. 

Bei Banken hat die gesamte Signa-Gruppe Milliardenschulden offen - alleine in Österreich sind es angeblich rund 2,2 Milliarden, der größte Teil davon bei der Unicredit-Tochter Bank Austria und im Raiffeisen-Sektor.

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