Kurioser Doppel-Raub

Opfer gelobt: „Nehme nie mehr so viel Geld mit“

Salzburg
21.11.2023 07:00

Zwei Überfälle, 20.000 Euro Beute, viele offene Fragen und von den Tätern keine Spur. Martin Baurs Geschichte klingt unfassbar. Die polizeilichen Ermittlungen laufen.

Wo ist „Niko“? Diese Frage beschäftigt weiterhin Salzburgs Ermittler. Wie berichtet, stellte sich ein Jugendlicher mit diesem Namen am Wochenende bei dem 65-jährigen Martin Baur vor. Der Deutsche hatte Mitleid mit „Niko“, lud ihn zum Essen ein und ließ ihn sogar in seinem Hotelzimmer übernachten.

Ermittlungen laufen auf Hochtouren
Tags darauf schlug der Jugendliche Baur brutal zusammen und stahl ihm seine Geldbörse samt 5000 Euro Bargeld. Schier unglaublich: Knapp 30 Minuten zuvor stahl ein Ehepaar dem Deutschen laut eigenen Angaben weitere 15.000 Euro – die „Krone“ berichtete. „Die Ermittlungen laufen. Wir haben Befragungen durchgeführt. Der Sachverhalt ist sehr verworren“, heißt es dazu seitens der Polizei.

Bargeld war für Übersiedelung geplant
Das ist noch relativ milde ausgedrückt. Die Aussagen von Martin Baur klingen unfassbar. Bereits am Donnerstag hob der Deutsche laut eigenen Angaben knapp 20.000 Euro bei der Sparkasse beim Hauptbahnhof ab. Baur will von München nach Salzburg übersiedeln.

„Dafür brauchte ich das Geld“, sagt er. Er buchte sich in einem Hotel in unmittelbarer Nähe ein. Am Freitag lernte er nach einem Lokalbesuch schließlich „Niko“ und zwei weitere Jugendliche kennen – damit nahm das Unheil seinen Lauf. „Dieser ,Niko’ war anfangs noch nett, hat sich aber immer mehr verändert“, sagt der Bayer.

„Abgemachte Sache“
Er ist sich sicher, dass „Niko“ und das Ehepaar unter einer Decke stecken: „Beide Überfälle waren eine abgemachte Sache.“ Die Polizei kann und will das derzeit allerdings nicht bestätigen.

Tatort Bahnhofsvorplatz: Beide Überfälle passierten tagsüber.
Tatort Bahnhofsvorplatz: Beide Überfälle passierten tagsüber.(Bild: Tröster Andreas)

Baur weilt derzeit immer noch in seinem Hotelzimmer in der Nähe des Bahnhofs. Er erholt sich von seinen Blessuren, seine Arme sind geschwollen und schmerzen. Für ihn steht fest: „Ich werde ab jetzt vorsichtiger sein und nie mehr soviel Bargeld mit mir herumschleppen.“ Angst verspürt der 65-Jährige nicht. Nach Salzburg will der Bayer dennoch übersiedeln. „Davon lass ich mich sicher nicht abbringen. In München ist es noch viel, viel schlimmer.“

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