Der bedrohte Feldhamster ist „Tier des Jahres“. Viele der Tiere verenden in Wien jedoch an Gift, werfen Tierschützer dem Rathaus vor. Die Stadt verteidigt sich: Man tue alles nur Mögliche zum Schutz der Hamster.
Der Feldhamster ist eine der meistgefährdeten Tierarten Österreichs und auch deshalb nun „Tier des Jahres“. Nur noch an wenigen Orten in Österreich ist er zu finden, darunter: ausgerechnet die Großstadt Wien, wo das Tier in Favoriten, Simmering und jenseits der Donau eine Heimat hat. Dass er streng geschützt und „Tier des Jahres“ ist, hilft ihm hier jedoch nicht viel.
Tote Hamster „aus wirtschaftlichem Interesse“?
Viele Hamster fallen „Wiens veralteter Verordnung zur Rattenbekämpfung“ zum Opfer, kritisiert Tierschutz Austria. Die Tiere würden in Wien oft genug an Rattengift verenden. Die Tierschützer fordern deshalb nicht nur ein absolutes Verbot von Giftködern im Freien, sondern werfen der Stadt vor, dass Schädlingsbekämpfer dabei aus „wirtschaftlichem Interesse“ handeln, weil sie der Stadt jeden Köder verrechnen können.
Das Rathaus weist die Vorwürfe zurück: Man bemühe sich nach Kräften um den Schutz der Hamster. Ein Infoblatt für die Schädlingsbekämpfer schreibt etwa vor, bei der Aufstellung von Rattenködern einen Mindestabstand von 50 Metern zu einem Hamsterbau einzuhalten und im Zweifel fachkundige Personen beizuziehen. Auch erinnert die Stadt in dem Infoblatt an das Strafgesetzbuch: Auch auf das nur fahrlässige Töten geschützter Tiere steht bis zu ein Jahr Gefängnis.
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