Umbau in der Firma

Hilfe, wir werden umstrukturiert!

Wirtschaft
20.03.2012 11:19
Die Zeiten bleiben wirtschaftlich angespannt. In vielen Unternehmen wird der Gürtel daher enger geschnallt, um finanzielle Turbulenzen - sofern möglich - abzufangen. Umstrukturierungen bedeuten dabei manchmal nur, dass bestehende Prozesse überarbeitet werden, oft sind sie aber ein Synonym für Mitarbeiterabbau. Wie du mit dieser Situation zurechtkommst, erfährst du hier.

Erste Anzeichen
Meist kommen im Unternehmen zunächst Gerüchte auf, dass Veränderungen bevorstehen. Niemand weiß genau, was passiert. Man äußert Mutmaßungen, diese verbreiten sich weiter - und am Ende entsteht bei den meisten Mitarbeitern Angst, da niemand weiß, was eigentlich passiert. Nun ist es aber schwierig, an Informationen zu kommen, wenn diese vom Management noch nicht offiziell kommuniziert werden wollen.

Du kannst zunächst versuchen, dein Netzwerk anzuzapfen und darüber an Informationen zu kommen. In größeren Unternehmen ist der Betriebsrat eine gute Anlaufstelle. Hier laufen viele Fäden zusammen. Und gerade was Mitarbeiterabbau betrifft, sind hier oft schon konkretere Informationen verfügbar.

Gibt es keinen Betriebsrat, kannst du noch immer versuchen, Kontakte zur Personalabteilung spielen zu lassen. Auch hier weiß man oft schon früher Bescheid als in anderen Abteilungen. Eine weitere Möglichkeit ist natürlich, deinen Vorgesetzten direkt auf die Gerüchte anzusprechen. Vielleicht bekommst du keine direkte Antwort, aber eine Reaktion, aus der man auch einiges ablesen kann. Sonst bleibt dir noch immer das indirekte Netzwerken. Kennst du jemanden, der über gute Kontakte in die gewünschten Bereiche verfügt, kannst du ihn darauf ansetzen, mehr herauszufinden.

Deeskalieren
Du solltest jedoch tunlichst vermeiden, die ohnehin angespannte Situation noch zusätzlich anzuheizen. Indem du die Gerüchteküche bereitwillig mit frischen Zutaten versorgst, ist niemandem geholfen. Im Gegenteil: Nicht selten veranlassen eskalierende Situationen das Management zu Schnellschüssen oder ungeplanten Handlungen, weil es sich nicht mehr als Herr der Lage fühlt. Versuche daher, Beruhigung zu schaffen und vor voreiliger Panik zu warnen.

Weiterarbeiten
Damit du nicht primär auf der Abschussliste stehst, solltest du deinen Beitrag weiter wie gewohnt leisten und deine Pflicht tendenziell übererfüllen. Welche Mitarbeiter gekündigt werden, wird nach unterschiedlichsten Gesichtspunkten entschieden. In der Regel sind aber diejenigen, die ihren Job nicht sehr ernst nehmen, die ersten. Und: In einer derartigen Situation um eine Gehaltserhöhung oder sonstige Sonderbewilligungen anzusuchen, ist nicht unbedingt die beste Art, um sich ins Bewusstsein des Managements zu bringen.

Werden deine unmittelbaren Arbeitsabläufe neu gestaltet, solltest du dich kooperativ und bemüht zeigen. Das heißt nicht, dass du neue Ideen nicht auch kritisch hinterfragen darfst – aber keine grundsätzlich ablehnende Haltung an den Tag legen, denn das fällt negativ auf. Kritik daher ja – aber nur produktive Einwürfe.

Präventiv umsehen
Es kann nicht schaden, wenn du dir rein vorsorglich immer wieder offene Stellenanzeigen ansiehst. Denn wenn der Stellenabbau wirklich deinen Posten betreffen sollte, musst du schnell handlungsfähig sein. In dieser Situation ist es hilfreich, wenn du dir dann schon zumindest überlegt hast, was du machen kannst bzw. willst.

Bei begründeter Befürchtung, dass dein Job abgebaut werden soll, macht es durchaus Sinn, auch bereits Bewerbungen auszusenden, damit du deinen Marktwert abstecken kannst. Denn die Jobsuche kann einige Monate in Anspruch nehmen. Je früher du beginnst, dich damit auseinanderzusetzen, desto besser.

Karten auf dem Tisch
Ist die Entscheidung öffentlich, welche Mitarbeiter gehen müssen, ist die Stimmung meist sehr gedrückt. Du solltest dennoch versuchen, deine Arbeit wie gewohnt weiter zu erledigen. Für die betroffenen Kollegen kannst du nur deine Unterstützung anbieten: Vielleicht kennst du ein Unternehmen, wo Mitarbeiter gesucht werden. Vielleicht hast du eine Idee, welche Kurse im Zuge des Jobwechsels hilfreich wären. Aufmunternder Zuspruch ist in der Regel schwierig bis unmöglich und kommt aus dem Mund eines Kollegen, der Glück hatte, meist nicht gut an. Konkrete Unterstützung ist dagegen produktiv und wird positiver aufgenommen.

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