Martha Krumpeck, die bekannte Mitbegründerin der Letzten Generation in Österreich, ist am Montag in Frankfurt zu einer Haftstrafe von einem Monat verurteilt worden. Aus Protest gegen das Urteil klebte sie sich gemeinsam mit einer Mitangeklagten noch während der Urteilsverkündung am Tisch im Gerichtssaal fest.
Im Prozess ging es um eine Protestaktion im April letzten Jahres, bei dem beide Angeklagte gemeinsam mit Wissenschaftlern der Gruppe Scientist Rebellion Straßen blockierten. Dabei klebten sie sich auf die Straßen, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen.
Ähnlicher Prozess wurde eingestellt
Die mitangeklagte Gudula Frieling wurde zu einer Geldstrafe in Höhe von 2400 Euro verurteilt. Die Letzte Generation zeigt kein Verständnis für die Strafe und argumentiert in einer Presseaussendung mit einem ähnlichen Gerichtsverfahren vor wenigen Wochen, das jedoch wegen „Geringfügigkeit“ eingestellt wurde.
Ich werde mich auch von dieser Strafe nicht davon abhalten lassen, mich der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen weiter friedlich in den Weg zu stellen.
Martha Krumpeck vor dem Gerichtsgebäude
„Dieses Urteil ist ein Skandal. Die Botschaft ist klar - Benzin und Diesel haben Vorrang. Wer unignorierbar Klima- und damit Überlebensschutz für Menschen einfordert, landet im Gefängnis. Das ist doch fossiler Wahnsinn! Ich werde mich auch von dieser Strafe nicht davon abhalten lassen, mich der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen weiter friedlich in den Weg zu stellen“, erklärte Krumpeck vor dem Gerichtsgebäude.
Proteste auf Österreichs Straßen
Bekanntlich stellen sich bei den nicht angemeldeten Demos mehrere Klimaaktivisten mit Transparenten auf die Straßen, kleben sich an den Beton und blockieren den Verkehr. Dabei werden oft massive Staus ausgelöst. In Österreich wird beispielsweise Tempo 100 auf der Autobahn sowie der Stopp neuer Öl- und Gasbohrungen gefordert.
Für Martha Krumpeck ist es bereits die zweite Haftstrafe wegen eines Klimaprotests. Erst Anfang Mai musste sie eine zweiwöchige Haftstrafe in Wien antreten. Wenige Minuten nach ihrer Entlassung klebte sie sich bereits beim nächsten Protest auf die Straße.
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