Eine geplante, dann aber abgesagte Afghanistan-Reise kostet Axel Kassegger den Posten als außenpolitischer Sprecher der FPÖ im Nationalrat. Grazer FPÖ-Chef soll er aber bleiben. In der Stadtpartei bleibt es seit Aufkommen der Finanz-Affäre also weiter turbulent.
Nach Jahren von Ermittlungen als Folge des Finanzskandals, personellen Abgängen und Negativschlagzeilen sollte er endlich Ruhe in die Grazer FPÖ bringen: Anfang März wurde der Nationalratsabgeordnete Axel Kassegger zum neuen Parteiobmann gewählt.
„Heute beginnt ein neues Zeitalter“, sagte Kassegger damals - und erhielt 95 Prozent Zustimmung. Die FPÖ ist in Graz derzeit nur noch mit einem Gemeinderat vertreten - und sieht sich durch die Abspaltung „KFG“ (Korruptionsfreier Gemeinderatsklub) mit neuer Konkurrenz im rechten Lager konfrontiert.
Enthüllungsbuch angekündigt
KFG-Klubobmann Alexis Pascuttini galt als hoffnungsvolles Talent in der FPÖ. Ihn treibt die Aufarbeitung der Finanz-Affäre (bis zu 1,8 Millionen Euro an Klubförderungen sollen veruntreut worden sein) an, er will ein Enthüllungsbuch veröffentlichen.
Drogenlabor sorgte für Schlagzeilen
Für die Landes-FPÖ um Mario Kunasek ist es wichtig, in Graz stärker zu werden - hier wird die Landtagswahl 2024 entschieden. Doch immer wieder gibt’s Rückschläge: Im Sommer wurde bekannt, dass der Bruder eines hochrangigen Funktionärs und Burschenschafter ein Drogenlabor betrieb - er sitzt seither in U-Haft. Und nun die geplante Afghanistan-Reise von Kassegger, der als außenpolitischer Sprecher im Parlament zurücktrat.
Als Grazer FPÖ-Chef soll er aber bleiben. Die Landespartei wollte keine Stellungnahme abgeben. Wie sich auch sonst alle Grazer Parteien Kommentare verkniffen - was gegen die Relevanz der Stadtblauen spricht.
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