85-Jähriger starb

Dreimal höheres Todesrisiko bei Unfall mit E-Bike

Oberösterreich
27.09.2023 07:00

Am Montag starb ein 85-Jähriger aus Leonding bei einem Unfall mit seinem elektrischen Fahrrad - leider kein Einzelfall. Vor allem ältere Menschen sind betroffen. Die „Krone“ fragte nach, was die neuen „Drahtesel“ so gefährlich macht - und wie sich E-Biker am besten schützen können.

Ein Fehler kostete einem 85-Jährigen aus Leonding sein Leben: Der Senior dürfte am Montag an einer Kreuzung in Oftering auf seinem E-Bike ein Stopp-Schild übersehen haben. Der Senior wurde von einem Auto erfasst und starb, wie berichtet, noch an Ort und Stelle.

Elf tote E-Biker
Das schreckliche Unglück ist leider kein Einzelfall: Im Vorjahr verunfallten auf Oberösterreichs Straßen insgesamt elf Menschen mit ihren E-Bikes tödlich. Mit herkömmlichen Fahrrädern waren es „nur“ sechs Todesfälle, obwohl immer noch viel mehr in die Pedale getreten wird als elektrisch Gas gegeben. Umgerechnet auf die gefahrenen Kilometer errechnet das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) für ganz Österreich: E-Bike-Fahrer haben ein fast dreimal so hohes Risiko, bei Unfällen tödlich zu verunglücken.

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E-Bikes sind zwar bequemer, aber die elektrische Tretunterstützung verleitet leider auch zu schnellerem Fahrverhalten. Wenn man schneller unterwegs ist, wird man jedoch von Autofahrern leichter übersehen.“

Klaus Robatsch, Leiter des Bereichs Verkehrssicherheit im KFV

Schwer und schnell
Das liege an mehreren Besonderheiten der elektrischen „Drahtesel“, erklärt Klaus Robatsch, Leiter des Bereichs Verkehrssicherheit im KFV: „Hauptgrund ist, dass das E-Bike deutlich schwerer ist.“ Auch das Handling in engen Kurven sei schwieriger als bei gewöhnlichen Rädern. Probleme mache außerdem die Geschwindigkeit: „E-Bikes sind zwar bequemer, aber die elektrische Tretunterstützung verleitet leider auch zu schnellerem Fahrverhalten. Wenn man gleich mit der Turbo-Stufe beginnt, beschleunigt man viel zu schnell“, warnt der Experte. Das wiederum führe dazu, dass Autofahrer allzu flotte E-Biker leichter übersehen.

Ähnliche Hürden nennen E-Biker in einer vom KFV beauftragten Studie auch selbst. Die meisten (58%) haben Schwierigkeiten mit dem höheren Gewicht, gefolgt vom unterschiedlichen Bremsverhalten (27%), der Bedienung des Displays (26%) sowie der höheren Geschwindigkeit (26%).

Zwei Drittel der Todesopfer sind 65 Jahre oder älter
Besonders gefährdet sind ältere Menschen. Bundesweit waren laut KFV zwei Drittel der in den vergangenen Jahren bei Unfällen mit elektrischen Fahrrädern Getöteten 65 Jahre oder älter. Robatsch appelliert daher: „Wichtig ist, den Umgang mit dem E-Bike zu lernen. Vor allem ältere Fahrer sollten vorher im Schauraum üben.“ Ein Helm ist für den Experten sowieso Pflicht: „Der kann den Unfall zwar nicht verhindern, aber die Verletzungsschwere verringern.“

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