AMS-Chef Bereuter:

Mehr Ressourcen für Geflüchtete gefordert

Vorarlberg
23.09.2023 11:30

Die Zahl der beim AMS Vorarlberg vorgemerkten arbeitssuchenden Flüchtlinge steigt - für AMS-Chef Bereuter sind mehr Mittel für eine raschere Integration in den Arbeitsmarkt notwendig. Auch Asylwerber sollten betreut werden können.

Genau 739 Geflüchtete mit Bleibebewilligung waren Ende August in Vorarlberg beim AMS arbeitssuchend vorgemerkt. Das sind um 30,6 Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor. „Diese Menschen sind da, es geht darum, dass man sie als Arbeitskräftepotential sieht und nutzt“, hält AMS-Chef Bernhard Bereuter fest. Da einerseits die Zahl der Klienten zunimmt und andererseits der Vermittlungsaufwand tendenziell höher ist, wünscht er sich mehr Mittel, um diese Gruppe rascher und besser in den Arbeitsmarkt vermitteln zu können. Auch in Hinblick auf den Arbeits- und Fachkräftemangel gelte es, hier nachzujustieren. Immerhin fast 20 Prozent der beim AMS Vorarlberg vorgemerkten arbeitssuchenden Konventionsflüchtlinge und subsidiär Schutzberechtigten haben eine Ausbildung, die über den Pflichtschulabschluss hinausgeht - von der Lehre bis zur akademischen Ausbildung.

Doch die Verfahren zur Anerkennung von Ausbildungen und Weiterqualifizierung dauern teils lange. Bei Jugendlichen, die eine Lehre machen oder die Berufsschulreife nachholen wollen, dauert es bis zu zwei Jahre, bis sie überhaupt damit anfangen können. „Es braucht einerseits die budgetären Mittel für mehr Qualifizierungsangebote und andrerseits mehr personelle Ressourcen für die Arbeit mit den Geflüchteten.“ AMS-Bundeschef Johannes Kopf forderte jüngst bundesweit ein Sonderbudget in Höhe von 50 bis 100 Millionen Euro, um Flüchtlinge am heimischen Arbeitsmarkt besser integrieren zu können.

Laut Bereuter ließe sich an einigen Schräubchen drehen, um den Integrationsprozess zu beschleunigen. So müsste etwa das Angebot an Deutschkursen ausgebaut werden und das Verfahren zur Abklärung von Qualifikationen viel früher stattfinden.

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Wenn man nur zweimal in der Woche einen Deutschkurs hat, dann dauert der Spracherwerb natürlich länger. Es braucht den Ausbau des aktuellen Angebots in Vorarlberg.

AMS-Chef Bernhard Bereuter

„Damit ließ sich einiges erledigen“
Der AMS-Landeschef hält auch die Beschäftigungsinitiativen für Geflüchtete in Tirol für einen guten Ansatz. Tirol will, dass Flüchtlinge mit hoher Bleibewahrscheinlichkeit bereits während des laufenden Asylverfahrens vom AMS betreut werden. „Damit ließe sich schon einiges an Vorarbeiten erledigen“, meint Bereuter. So könnten etwa die notwendigen Anerkennungsverfahren bezüglich der Qualifikationen früher eingeleitet werden. „Damit würde die Vermittlung bei Erhalt einer Arbeitserlaubnis beschleunigt.“

Sprache: wichtigstes Tool
Wichtig sei bei allen Überlegungen der Spracherwerb. „Wenn man nur zweimal in der Woche einen Deutschkurs hat, dauert es natürlich länger“, verweist Bereuter auch hier auf den notwendigen Ausbau des Angebots. „Wenn man diese Menschen in den Arbeitsmarkt integrieren will, dann muss man das vernünftig und in einer angemessenen Zeit machen“, ist der AMS-Landeschef überzeugt. Das trage schließlich auch zu einer guten Integration in die Gesellschaft bei. 

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