Ein Wiener Sportlehrer soll bis zu seinem Suizid im Mai 2019 etliche Buben zwischen neun und 14 Jahren missbraucht haben. Nun wurde bekannt, dass die erste Anzeige gegen ihn auf dem Postweg verloren gegangen sein soll.
Bei den staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen stellte sich heraus, dass zwei Beamte die erste Anzeige vor zehn Jahren von Niederösterreich nach Oberösterreich schickten. Dort war der mutmaßliche Tatort. Die Anzeige kam aber nie an. „Sie ist möglicherweise auf dem Postweg verloren gegangen“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt, Erich Habitzl. Die Beamten waren unter Amtsmissbrauch-Verdacht geraten, das konnte aber nicht nachgewiesen werden. Zahlreiche Zeuginnen und Zeugen seien vernommen worden. „Es haben sich keine Hinweise auf eine Dienstverfehlung ergeben.“
Fall landete nie vor Gericht
Inzwischen wäre Verjährung eingetreten. Wie berichtet, handelt es sich bei dem Fall um einen Sportlehrer an einer Wiener Mittelschule, der mit Unterbrechungen zwischen 1990 und 2010 während der Sommermonate als Ferienbetreuer tätig war. Ein ehemaliger Teilnehmer war bereits 2013 zur Polizei gegangen und hatte Anzeige gegen den Lehrer erstattet. Der Mann habe sich während einer Massage an ihm vergangenen, sagte der damals bereits erwachsene Betroffene. Obwohl der Lehrer vernommen wurde, landete der Fall nie vor einem Gericht (siehe Video oben).
Der Mann war auch in einem Basketballverein tätig und bekam weiterhin die Gelegenheit, seinen Beruf auszuüben und damit in Kontakt mit ihm anvertrauten Buben zu bleiben. 2019 beging er schließlich Suizid.
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